Såsom i en spegel
Through a Glass Darkly | Wie in einem Spiegel
© 1961 AB Svensk Filmindustri
Karin (Harriet Andersson), die mit den Worten ihres Arztes unter einer „fast unheilbaren Geisteskrankheit“ leidet, erholt sich auf einer Insel von ihrem letzten Aufenthalt in einer Heilanstalt. Sie wird begleitet von ihrem Mann, dem Arzt Martin (Max von Sydow), ihrem Vater David (Gunnar Björnstrand), einem Schriftsteller, der gerade aus der Schweiz zurückgekehrt ist, und ihrem 17-jährigen Bruder Fredrik, genannt Minus (Lars Passgård), der in seiner spätpubertären Phase jede Annäherung von Frauen abwehrt. Karin, die unter Schlaflosigkeit leidet, schleicht sich auf den Dachboden, wo sie fast ekstatische Gottesvisionen hat. Im schimmernden Sommernachtslicht erscheinen ihr die alten, gemusterten Tapeten als nahezu lebendig.
In diesem intensiven, 1961 mit dem Academy Award für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichneten Werk setzt Ingmar Bergman seine Auseinandersetzung mit Vater-Kind-Beziehungen und mit der Existenz Gottes fort. Für Karin existieren zwei Welten nebeneinander: die wirkliche Welt mit ihrer Familie und eine Welt, die sie hinter einer Tür auf dem Dachboden wähnt, von wo Gott zu ihr hinabsteigen soll. Sie muss den Stimmen, die zu ihr sprechen, gehorchen, auch wenn dies zerstörerische Konsequenzen hat, etwa im Verhältnis zu ihrem Bruder Minus. Der Vater David, der darunter leidet, dass er seine Familie für seine „Kunst“ vernachlässigt hat, bietet ein alternatives Gottesbild: die Liebe. Für Minus endet das Drama positiv – endlich hat der Vater mit ihm geredet.
In diesem intensiven, 1961 mit dem Academy Award für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichneten Werk setzt Ingmar Bergman seine Auseinandersetzung mit Vater-Kind-Beziehungen und mit der Existenz Gottes fort. Für Karin existieren zwei Welten nebeneinander: die wirkliche Welt mit ihrer Familie und eine Welt, die sie hinter einer Tür auf dem Dachboden wähnt, von wo Gott zu ihr hinabsteigen soll. Sie muss den Stimmen, die zu ihr sprechen, gehorchen, auch wenn dies zerstörerische Konsequenzen hat, etwa im Verhältnis zu ihrem Bruder Minus. Der Vater David, der darunter leidet, dass er seine Familie für seine „Kunst“ vernachlässigt hat, bietet ein alternatives Gottesbild: die Liebe. Für Minus endet das Drama positiv – endlich hat der Vater mit ihm geredet.