Un Mundo Misterioso

Ana sagt zu Boris: „Ich brauche Zeit.“ Boris versteht nicht. Zeit? Eine Trennung auf Zeit? Was will Ana? Meint Zeit eine Woche, einen Monat, ein Jahr, zehn Jahre? Mit einem Mal ist Boris auf sich alleingestellt. Das ist ausgesprochen hart, denn bei der Organisation des Alltags fangen bei einem wie ihm die Probleme schon an. Boris weiß, dass Planung, Organisation, Termine oder Beziehungspflege wichtig sind, aber wie soll er das alles bewerkstelligen?
Dann kauft sich Boris sein erstes Auto. Mit dem gebrauchten, babyblauen R6-Nachbau aus rumänischer Produktion ist es wie mit seinem neuen Besitzer: Auf den ersten Blick ist er vielleicht ein bisschen auffällig, aber eigentlich ganz normal; bei längerer Beschäftigung offenbaren sich jedoch Dispositionen, mit denen niemand vorher gerechnet hat und die ein harmonisches Zusammenleben erheblich erschweren können. Boris beginnt Leute zu treffen. Über einen Mitschüler gerät er in einen Freundeskreis, der ihn eher verwirrt. Dann wird Boris nach Uruguay eingeladen, um Silvester mit Freunden in Montevideo zu verbringen. Er setzt sich in seinen blauen Tokha und fährt los. Als er in Montevideo ankommt, ist niemand da und am Telefon meldet sich ein Anrufbeantworter.
In UN MUNDO MISTERIOSO erzählt Regisseur Rodrigo Moreno die Entwicklungsgeschichte eines liebenswerten Kauzes vor dem Hintergrund der Paralyse einer vom wirtschaftlichen Ruin bedrohten Gesellschaft.