Twenty Cigarettes ist ein Spiel mit selbst ernannten Gesetzen und ein Spiel mit der Filmgeschichte: In Bennings „Screentests“ sehen wir zwanzig Personen, die jeweils eine Zigarette rauchen. Einige sind uns bekannt, wie Sharon Lockhart, andere haben wir nie zuvor gesehen, aber sie alle geben uns Zeit, ihre Körpersprache zu lesen. Wir begeben uns entlang fremder Gesichtslandschaften durch lange Atemzüge in das Innere ihrer Körper, hinein in nicht sichtbare Gedankenwelten und ertappen uns dabei, wie wir sie mit Fantasien ausstatten. James Benning ist bekannt als Strukturalist und Dokumentarist, der die Dimension der filmischen Zeit in die Landschaft einführte. Eine Einstellung dauert exakt drei Minuten oder eben so lang, wie ein Zug braucht, um durch das Bild einer kalifornischen Landschaft zu fahren. Diesmal sind es Personen, die die Dauer der Bilder bestimmen, indem sie eine Zigarette rauchen. Sie stehen zwischen Wänden und Regalen, lediglich ihre Bewegung, die sie zu kontrollieren versuchen, und die des Rauchs, der sich der Kontrolle entzieht, bestimmen die Koordinaten des filmischen Raums. Benning schreibt daraus ein Drehbuch und überrascht uns damit, wie er aus Schall und Rauch einmal wieder etwas ganz Neues schafft.