Joe Swanberg, Jahrgang 1981, gehört mit (mindestens) acht Spielfilmen zu den schöpferischsten Regisseuren seiner Generation. Nach einer überstandenen Schaffenskrise setzt er sich in seinen beiden neuen Werken mit dem Filmemachen selbst auseinander. Silver Bullets ist lose an Tschechows "Möwe" angelehnt. Weil seine Freundin die Hauptrolle in dem neuen Film eines renommierten Horrorfilmregisseurs bekommen hat, castet ein missgünstiger junger Filmemacher deren beste Freundin für seinen eigenen Film. Eifersucht ist auch in Art History eine zerstörerische Kraft: Ein kleines Filmteam dreht Sexszenen, die Hauptdarsteller fangen obendrein privat eine Beziehung an. Der eifersüchtige Regisseur (auch hier dargestellt von Swanberg selbst) beginnt daraufhin, das eigene Projekt zu sabotieren. Das Leben aufrichtig abbilden, wie es einen selbst erwischt, mit all seinen kleinen Lügen, Eitelkeiten, Peinlichkeiten; all den Banalitäten, die unseren Alltag ausmachen, mit Schamlosigkeit zu begegnen, das gehört zum Programm der "Mumblecore"-Bewegung, zu deren Vertretern Swanberg zählt. Es ist nur konseqent, dass diese Arbeit in seinen intimen, aufmerksamen, selbstreflexiven Filmen nun selbst zum Gegenstand der unbefangenen Beobachtung wird.