Draudziami Jausmai
Restricted Sensation
© gb agency, Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin
In den letzten Jahren haben sich bildende Künstlern, die mit Film und Video arbeiten, verstärkt dem Geschichtenerzählen und der Narration als Möglichkeit der Untersuchung von Geschichte zugewandt. Dieser Zugang eröffnet andere Verbindungslinien und Einstiegspunkte zu Filmgeschichte und –Ästhetik, die viel starker mit dem narrativen Spielfilm in Zusammenhang steht als mit dem Avantgarde- und Experimentalkino. Künstler wie Deimantas Narkevičius bringen diese, mit dem ‘klassischen’ Kinoerlebnis verknüpfte – Ästhetik in den Galerieraum. In seiner neuen Arbeit, Draudžiami Jausmai (Restricted Sensation), erzählt er die Geschichte eines jungen Litauers, der in den 1970er Jahren seinen Theaterjob verliert, weil er unter Verdacht steht, homosexuell zu sein. Narkevičius erzählt in einer gradlinigen Narration, basierend auf Berichten litauischer schwuler Männer, die mit der Bedrohung des §122 des sowjetischen Strafgesetzbuches lebten.