Münchhausen
© Friedrich-Wilhelm-Murnau Stiftung, Wiesbaden
Verblüffend ist die Ähnlichkeit des Barons von Münchhausen mit seinem Urahn, dessen Antlitz von einem zweihundert Jahre alten Ölgemälde herunter lächelt. Als Münchhausen eines seiner berühmten Feste feiert, gesteht ihm die blutjunge, romantisch veranlagte Sophie von Riedesel ihre Liebe. Diese Offenbarung nimmt Münchhausen zum Anlass, am nächsten Tag eine wunderliche, absurde, abenteuerliche und überaus spannende Lebensbeichte abzulegen. Es ist sowohl seine Geschichte als auch die seines Urahns auf dem Gemälde. In Münchhausens Erzählungen vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart, Illusion und Realität werden zu einem rauschhaften Erlebnis. Da ist kaum eine Persönlichkeit, die Münchhausen nicht kennengelernt, kein Abenteuer, dass er nicht durchlebt hätte. Ob er nun die russische Kaiserin Katharina verführt, Potemkin im Zweikampf besiegt oder gegen die Türken ins Feld zieht – Münchhausens Leben gleicht einem einzigen Ritt auf der Kanonenkugel. Er fährt zum Mond, besucht den alternden Casanova in Venedig und bekommt von dem diabolischen Cagliostro die ewige Jugend geschenkt – doch am Ende des Films gibt er gerade dieses Geschenk zurück.