An einer Schule im argentinischen Parana stehen Wahlen zur Schülervertretung an. Die beiden wichtigsten Parteien geben ihren Kampagnen den letzten Schliff. Als sie der Schülerschaft ihre Positionen vorstellen, lassen sich alle Grundzüge politischen Gebarens beobachten: Streitigkeiten über Slogans, leere Rhetorik, finale Schlammschlachten. Jedoch evoziert Celina Murga in ihrem Porträt einer Bildungsinstitution die Welt jenseits der Schultore auch auf andere Weise. Ihr beobachtender Blick registriert subtil sowohl jene Momente, in denen das Politische im Alltag abwesend ist – immerhin bleibt unklar, auf welche Weise die Schülervertretung der Schule zugute kommt – als auch solche, in denen es umso deutlichere Spuren zeitigt: beim Hissen der Flagge oder bei Diskussionen im Klassenzimmer über die Verfassung und Gesetzgebungsverfahren. Indem die Lehrer in Frage stellen, ob die Schüler lediglich das ihnen eingetrichterte Wissen wiederkäuen, verweisen sie nicht nur auf die eigene Arbeit, sondern auch auf die politische Haltung einer heranwachsenden Generation. Ein Film über eine gewöhnliche Schule und ihr ambivalentes Verhältnis zum Erhalt des Status quo.
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Tresmilmundos Cine