Casablanca
Quelle: Deutsche Kinemathek
Im französisch verwalteten Marokko kreuzen sich während des Zweiten Weltkrieges die Wege europäischer Flüchtlinge und nationalsozialistischer Agenten, französischer Widerstandskämpfer und deutscher Offiziere, von Idealisten und Gaunern. Sie alle verkehren im »Rick’s«, einer Bar, die der Amerikaner Rick Blaine betreibt. Mit seiner komfortablen Existenz zwischen den Fronten ist es zu Ende, als der prominente KZ-Flüchtling Victor Lazlo seine Bar betritt, um dort die ersehnten Ausreisevisa für sich und seine junge Ehefrau in Empfang zu nehmen: Es ist ausgerechnet Ilsa Lund, mit der Rick in Paris eine enge Liebesbeziehung verband. Und Rick liebt Ilsa noch immer … Das berühmteste Abenteuermelodram der Kinogeschichte rückte 1942 ganz zentral die existentiellen Nöte der europäischen Emigranten ins Blickfeld: ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten, ihre Visa- und ihre Sprachprobleme (»What watch?« »Ten watch.« »Such much?«). Unter der Regie des gebürtigen Ungarn Mihály Kertész agierte Humphrey Bogart als nahezu einziger »echter« Amerikaner in einem Ensemble vorwiegend europäischer Darsteller, von denen viele ähnliche Exilerfahrungen wie die in Casablanca dargestellten durchgemacht hatten.