Ergens in Nederland
Somewhere in the Netherlands
Quelle: EYE Film Institute Netherlands/Photo Merkelbach
1940. Anwalt Frans van Loon liebt die See, Jurist ist er seiner Frau zuliebe geworden. Unglücklich in der Ehe sind nun beide. So lässt sich Frans nur allzu gern als Reservist zur Marine einberufen, Nelly sich von einem Schauspieler umgarnen und sogar entführen. Zuvor streitet sie heftig mit Frans, der ihr seinen Einsatz im gefährlichen Minendienst verschwiegen hat. Auf der Autofahrt durch ein Küstengebiet, das wegen Minengefahr evakuiert wird, gelangt sie an das Tagebuch ihres Mannes, den sie nach einer Explosion für tot halten muss. Die Lektüre öffnet ihr die Augen … Einfühlsam schildert Ludwig Berger, Regisseur von romantischen Komödien (Ich bei Tag und Du bei Nacht, 1932) und Musikfilmen (Walzerkrieg, 1933), mit den Nöten einer »Seemannsbraut« die Probleme der im Krieg alleingelassenen Frauen. Zugleich wirbt er bei ihnen um Verständnis für die einberufenen Männer. Dazu mobilisiert er fast sämtliche Musikgattungen: klassische Hausmusik, Seemannsshanty, Can-Can (»en travestie«), derbes Tanzvergnügen und »klingendes Spiel«. 1940 wurde sein Film von den deutschen Besatzern verboten, 1991 in drei Kategorien für die »besten Leistungen im niederländischen Film vor dem Zweiten Weltkrieg« ausgezeichnet.