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Quelle: Deutsche Kinemathek
Einem Kindermörder sind in Los Angeles schon mehrere kleine Mädchen zum Opfer gefallen. Während die Bevölkerung immer paranoider Hatz auf ihn macht, versucht die Polizei ihn mit Rohrschachtests und Razzien zu fassen. Von diesen aufgescheucht, fahnden auch Mitglieder eines Gangstersyndikats nach dem psychisch gestörten Täter. Im Bradbury Building können sie ihn stellen und vor ihr Tribunal bringen … Das von Seymour und Harold Nebenzal produzierte Remake folgt dem Original von 1931 in vielem – von den berühmten Rufen nach »Elsie!« in einem auffälligen Treppenhaus bis zum charakteristischen Pfeifen des Mörders (der durch eine Blockflöte dem deutschen »Rattenfänger« noch ähnlicher wird). Anderes wurde unter den veränderten sozialen Verhältnissen »amerikanisiert«: So folgen die Ermittler psychoanalytischen Standards und aus dem Heer der fahndenden Bettler ist eine Armee der Taxifahrer geworden. Mit deren Hilfe erweitert Joseph Loseys Regie die Bilderwelt des Film noir um die neorealistische Perspektive einer mobilen Kamera, für die der Pressefotograf Weegee (Arthur Fellig) in einer kleinen Nebenrolle (als mental gestörte Testperson) auch persönlich einsteht.