Peter
Quelle: Deutsche Kinemathek
Weil sie die Miete nicht bezahlen können, werden Eva und ihr Großvater obdachlos. Das junge Mädchen versucht sich daraufhin als Straßenmusikantin, bis ein flüchtiger Dieb sie zum Kleidertausch zwingt. Auf diese Weise zum Jungen gemacht, landet Eva, die sich nun Peter nennt, nach einem Verkehrsunfall vor Gericht. Dessen Opfer, der Arzt Robert Bandler, verschafft Eva/Peter aus Mitleid Arbeit bei einem Garagenbesitzer. Sie weiß nicht, wem sie die Anstellung zu verdanken hat, aber da sie sich zu Robert hingezogen fühlt, sorgt ihre Maskerade nun für zahlreiche Verwicklungen … Mit Peter begibt sich eine anerkannte Instanz für Sozialkritik ins Exil: die Depressionskomödie. Und indem das freche Lust-Spiel mit zwei sich küssenden Frackträgern das geschlechtlich Doppeldeutige zu einem neuen Höhepunkt treibt, schließt sich ihr die Genderkomödie unmittelbar an. In deutscher Sprache in Ungarn gedreht, spricht aus Peter die Hoffnung, dass dieses Exil nur vorübergehend sei. Doch Peter wurde in Deutschland nie gezeigt. Francisca Gaál als flotter »Tomboy«, der ebenso burschikos wie verführerisch sein kann, ist eine späte Wiederentdeckung – und Peter eine der charmantesten Kinokomödien der dreißiger Jahre.