Ein kleiner Hof im südöstlichen Burgund, eine alte Schmiede, ein maulfaules Paar um die 80, vereinzelte Nachbarn, wenige Tiere, Äcker, Felder, mal ein Karren, mal ein Auto. Minimal sind die Zutaten von Dominique Benichetis einzigem abendfüllenden Film; maximal der Aufwand, den der damals 24-jährige Regisseur betrieben hat. 1967 kommt ihm die Idee, dem Alltag eines entfernten Verwandten einen Film zu widmen. Mit 16-mm-Kamera und Fotoapparat macht Benicheti nur die Vorarbeit. Aus dem Material entstehen Skript und Storyboard, die er von 1968 bis 1973 in Farbe, Cinemascope und Stereo-Ton verfilmt, der Geräusche halber, denn Dialoge gibt es keine. Dennoch wirkt nichts gestellt in dem von Le cousin Jules dokumentierten Tagesablauf, denn alles ist selbstverständliche Routine, beinahe Ritual im Leben der beiden alten Menschen. Sie feuert den Ofen an, setzt das Kaffeewasser auf, mahlt die Bohnen, schält Kartoffeln, rührt die Suppe. Er schürt das Schmiedefeuer und bringt das Eisen mit gezielten Schlägen in Form, wohl für die regionaltypischen Maueranker. Der Klang der Holzschuhe, des Feuers, von Blasebalg und Schmiedehammer verdichten sich zu einer überwältigenden bäuerlichen Sinfonie.