Kanko no machi
Jubilation Street
© 1944 Shochiku Co., Ltd.
Ein Propagandafilm für die Regierung, der nicht Heroismus zeigt, sondern vielmehr Traurigkeit und Resignation. Kinoshita erzählt vom Krieg nicht mit dem Fokus auf die Soldaten an der Front, sondern mit einem mitfühlenden Blick auf die zurückgebliebene Bevölkerung. Hier sind es ein paar Bewohner einer Straße in Tokio, die aus Kriegsgründen evakuiert werden sollen. Im dichtgewebten Porträt dieser jungen und alten Nachbarn schälen sich einzelne Geschichten heraus: eine Frau, die immer noch ihrem vor zehn Jahren verschwundenen Ehemann nachtrauert, der alte Besitzer eines Badehauses, der auf keinen Fall sein Haus verlassen will, die junge Frau, deren Familie gegen ihre Liebe zu einem jungen Piloten ist. Geschildert wird die Melancholie des Abschiednehmens und der zerstörten Hoffnungen als eine Unausweichlichkeit, gegen die Widerstand zwecklos ist – persönliche Interessen werden in Kriegszeiten denen der Nation untergeordnet. Vom unmittelbaren Schrecken des Kriegs wird die titelgebende Jubilation Street nicht verschont – es bleibt der Schmerz auf dem Gesicht einer Mutter, die ihren Sohn verloren hat.