Berlin. Die Sinfonie der Großstadt
Berlin. Symphony of a Great City
Quelle: Deutsche Kinemathek
„Lichter! Autos! Menschen! Alles schnitt sich ineinander!“ Angeregt von einer „im Abenddämmern“ gemachten visuellen Großstadterfahrung des Autors Carl Mayer, zeigt der berühmteste „Querschnittfilm“ der Neuen Sachlichkeit dokumentarische Bilder Berlins, in einer rhythmischen Montage verdichtet zu einer Komposition aus Bewegung und Licht. Zwischen Morgengrauen und Mitternacht registriert das urbane Leinwandspektakel alle Nuancen zwischen allumfassendem Weiß, wenn der Dampf von Lokomotiven das Bild ausfüllt, und dem völligen Schwarz bei einer Tunneldurchfahrt. Zumal beim Spiel der Lichtreklamen, im Feuerwerk und „Flammenmeer“ der Großstadtnacht, erfüllt sich in der filmischen „Sinfonie“ die avantgardistische Utopie eines „absoluten Films“ – einer abstrakten Malerei mit Licht. Maßgeblich verantwortlich hierfür war der fotografische Leiter Karl Freund, der hochempfindliches Filmmaterial einsetzte, mit dem auch nachts gedreht werden konnte: „Eine ganz große Leistung! Möglich freilich nur durch die Erfindung der Hypersensibilisierung des Negativs durch [die Kameramänner] Kuntze [und] Safra, deren Verdienste der […] Vorspann nicht genügend unterstreicht.“ (Der Kinematograph, 24.9.1927)