Citizen Kane
Quelle: Deutsche Kinemathek, Berlin, © Neue Visionen
Nach dem Tod des Zeitungsmagnaten Charles Foster Kane führt ein junger Wochenschaureporter Gespräche mit dessen Witwe und mit ehemaligen Weggefährten, um das Geheimnis seines letzten Wortes auf dem Sterbebett – „Rosebud““ – zu ergründen … Zu den visuellen Extravaganzen des Kameramannes Gregg Toland, die Orson Welles’ Regiedebüt zum Meisterwerk machten, gehörten unter anderem Tiefenschärfe, Weitwinkelaufnahmen, extreme Auf- und Untersichten, starkes Gegenlicht bis zur Unkenntlichkeit der Personen bei gleichzeitigem Verzicht auf Deckenscheinwerfer, ferner eine vom Theater übernommene Auf- und Abblendtechnik an entscheidenden Stellen des Sets, die eine „elektrische“ Überblendung zwischen den Szenen ermöglichte. Dieser Hell-Dunkel-Wechsel ist für Citizen Kane bestimmend: Das letzte Wort des Sterbenden – den die Exposition als Gefangenen einer schwarzen Schattenwelt charakterisiert, indem sie sein prachtvolles Domizil „Xanadu“ mit den visuellen Mitteln des Horrorfilms als „Spukschloss“ ausstaffiert – und dessen Sehnsucht nach der weißen Schneelandschaft seiner Kindheit, die darin zum Ausdruck kommt, lässt sich auch verstehen als ein Ausdruck des Verlangens nach: „Mehr Licht!“