Tokyo no eiyu
A Hero of Tokyo | Ein Held aus Tokyo
Quelle: Shochiku Co., Ltd. © Shochiku Co., Ltd.
Kanichis Vater ist verwitwet. Genau wie seine Stiefmutter, die ihrerseits zwei Kinder in die neue Ehe mitbringt. Doch schon bald verlässt Kanichis Vater auf der Flucht vor betrogenen Gläubigern die Familie. Um die drei Kinder durchzubringen, arbeitet die Mutter als Barfrau. Erst viele Jahre später wird dieses „Skandalon“ publik – mit schlimmen Folgen: Die Tochter Kayoko wird von der Familie ihres Mannes verstoßen und gleitet in die Prostitution ab, der Sohn Hideo wird kriminell. Allein Kanichi hält zu der Mutter. Er ist Journalist. Eines Tages steht ihm bei einem Interview der Verursacher allen Unglücks gegenüber, sein Vater … Der nur eine gute Stunde lange Stummfilm mit neorealistischen Außenaufnahmen bei gleißendem Tageslicht und in klar ausgeleuchteten Neubauwohnungen ist ein überragendes Zeugnis visueller Modernität; Schlagschatten auf den hellen Flächen wirken wie von Edward Hopper inspiriert. Zwar zeichnet Tokyo no eiyu ein dunkles Porträt der japanischen Gesellschaft, doch tut er dies in hellen Tönen. Womit die Form durchaus der Filmhandlung entspricht: Am Ende bringt Kanichi die Verfehlungen seines Vaters und seines Mandschurisch-Mongolischen Goldminenunternehmens ans Tageslicht.