DMD KIU LIDT
© Subobscura Films
„Ein großes Vergeblichkeitspotential“ sieht ex „Lassie Singer“ Christiane Rösinger am Steuer eines Autos im Gespräch mit Andreas Spechtl von „Ja, Panik“ in Liedern über das Unterwegssein, das Reisen und Wandern. DMD KIU LIDT ist nach einem Song von „Ja, Panik“ benannt, der den Satz „Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit“ abkürzt. Vergeblichkeit, Traurigkeit, das Unwohlsein im Kapitalismus – so viel Weltschmerz sieht man Georg Tillers in lyrischem Schwarz-Weiß gedrehten, aus wenigen langen Einstellungen bestehenden Film über die Band nicht gleich an. Er selbst nennt sein Werk einen Anti-Musikfilm. Nie sieht man die im Berliner Exil lebende österreichische Gruppe spielen. Die Musiker hängen vor dem Auftritt in einer verrauchten Bar ab, packen ihre Instrumente nach einer Probe zusammen, trinken gemächlich Kaffee oder rauchen eine Zigarette, während der Sommerwind das Schilfgras irgendwo neben verlassenen Bahngleisen streichelt. Die beirrend friedlichen Bilder lassen den Gedanken freien Lauf, ihr ruhiger Fluss endet irgendwann unter Bäumen im Grunewald, am Grab von Nico. Erst da erklingt mit „DMD KIU LIDT“ das einzige Lied des Films.