The Gamekeeper
Courtesy of Sixteen Films
George Purse, verheiratet und Vater zweier kleiner Söhne, ist Wildhüter auf dem Anwesen eines Grafen in Yorkshire. Der Film „beobachtet“ ihn bei der Arbeit vom Frühling bis in den späten Herbst. Er zeigt ihn bei der Kaninchen- und Fuchsjagd, bei Besorgungen in der Nachbarschaft und dabei, Unbefugte am Betreten des Privatbesitzes zu hindern. Im Zentrum aber steht die Aufzucht der Fasane, derentwegen George und seine Frau auf gemeinsame Sommerurlaube und ihre Söhne auf junge Katzen verzichten müssen. Im Herbst kommt dann der Graf zu Besuch, und bei der Jagd treibt George ihm und seinen High-Society-Freunden die Resultate seines Arbeitsjahres vor die Flinte … Für ein Non-Fiction-Programm gedreht, wirkt das Fernsehspiel wie eine dokumentarische Arbeit. Mit den Mitteln der einfühlsamen Beobachtung porträtiert Ken Loach einen ganz alltäglichen Charakter. Zugleich aber ist der Wildhüter eine zentrale Figur des englischen Klassensystems, als dessen Garant er hier auftritt. Mit geladener Büchse über der Schulter, verteidigt George Purse den Privatbesitz seines Herrn gegen Wilderer, aber auch gegen kleine Mädchen, die im Wald nur Blumen pflücken wollen.