Caravaggio
Courtesy of BFI stills, © Salzgeber & Co. Medien GmbH, Berlin
Auf dem Sterbebett blickt der Maler Michelangelo Caravaggio (1571–1610) auf sein Leben zurück. Seine Kindheit in Bergamo und Mailand, die Förderung seines Talents durch Kardinal Del Monte in Rom, die Auseinandersetzungen um seinen realistischen Stil, vor allem die Begegnungen mit seinen Modellen scheinen noch einmal auf. Die Vorbilder für seine biblischen Figuren findet Caravaggio unter Außenseitern: Bei seinen Ausflügen zu den Armen, Dieben und Trinkern lernt er auch den Spieler Ranuccio und dessen Geliebte, die Prostituierte Lena, kennen. Das leidenschaftliche Dreiecksverhältnis findet ein jähes Ende, als die schwangere Lena tot aus dem Tiber gezogen wird ... Jarman zeichnet das (fiktive) Porträt eines Künstlers zwischen Ausschweifung und sozialem Protest, wobei er Caravaggios Kunst kongenial auf die Filmleinwand übertrug. Der Maler darf als „Erfinder“ der filmischen Beleuchtung angesehen werden, da in seinen Werken die abgestufte Helligkeit der Farben dramatische Funktion gewann. Caravaggio wurde 1986 mit einem Silbernen Bären für die „herausragende Einzelleistung“ in der bildlichen Gestaltung ausgezeichnet. – Welterstaufführung der digital restaurierten Fassung.