Mar

Januar 2014 an der argentinischen Küste. Martín und seine Freundin Eli machen Urlaub in Villa Gesell, einem Badeort südlich von Buenos Aires. Die Sonne brennt – Horoskope werden verlesen, Mate-Tee geschlürft, Gitarre gespielt –, Abkühlung bieten das Meer sowie der Pool in der Ferienanlage. Strand- und Tischgespräche drehen sich um das Leben und seinen Lauf. Nachts bellen die Hunde auf der Straße und immer wieder ertönt das schrille Signal einer Autoalarmanlage. Die Beziehung der Anfang dreißigjährigen Großstädter scheint in Schieflage und dem Ende nah. Das plötzliche Auftauchen von Martíns Mutter trägt nicht zur Entspannung der Situation bei, sondern lässt die Distanz zwischen dem Paar größer werden. Die Realität bricht in die Fiktion ein, als während eines Unwetters am Strand mehrere Dutzend Touristen vom Blitz getroffen werden und drei Menschen dabei ums Leben kommen.
Sotomayor seziert in Mar eindrücklich die Eigentümlichkeiten des Alltäglichen und richtet die Aufmerksamkeit auf die Zwischentöne des vermeintlich Banalen. Ausgehend von dem intimen Porträt einer Beziehungs- und Familienkonstellation zeichnet sie subtil das Bild einer Gesellschaft in kaum fassbarer Ohnmacht.
von Dominga Sotomayor
mit Lisandro Rodriguez, Vanina Montes, Andrea Strenitz
Chile / Argentinien 2014 60’

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