Elza lebt in einer kleinen Stadt in Kalmückien am Kaspischen Meer. Wieder geht ein Jahr zu Ende, es ist kalt und etwas Schnee liegt auf der Steppe. Als ihr Mann, der von illegalem Fischfang lebt, sie am Abend fragt, was sie getan habe, lügt Elza ihn an. Sie war nicht bei ihrer Mutter, sondern an der Bushaltestelle: Sie wollte fort. Oder – ausprobieren, wie es sich anfühlen könnte, der lieblosen kleinen Welt in unendlicher Weite zu entfliehen. Sie traut sich nicht, bleibt und verkriecht sich vor aller Augen in sich selbst. Von einer riskanten Bootstour kehrt ihr Mann nicht zurück. Man sagt in der Gegend, dass ein Fischer nur dann zurückkehrt, wenn eine Frau auf ihn warte. Und dass die Möwen die Seelen der verschollenen Fischer seien. Am Beginn einer eher überraschenden Schwangerschaft, verwitwet und allein, läuft Elza immer weiter durch die Stadt, bis sie auf ihrer Gratwanderung zwischen Tradition und Gegenwart das vertraute Territorium hinter sich gelassen hat. Ella Manzheeva inszeniert in ihrem Debütfilm Landschaften, Wohnzimmer, Büros, Flure und Straßen als visuelle Zugänge zu Elzas Innenleben. Kalmückien ist in Chaiki keine Kulisse, eher ein Seelenzustand.
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