Dear John
© Hans Scheugl/sixpack
„Dear John“ ist die Anrede an einen amerikanischen Freund, mit dem sich vor 50 Jahren die Möglichkeit öffnete, aus meinem damaligen Leben auszusteigen und in Amerika ein anderes, neues Leben zu beginnen. Das entnehme ich mehr als meiner Erinnerung den Briefen, die er mir geschrieben hat und die ich vor einiger Zeit in einer Schachtel gefunden und gelesen habe. Sie zeichnen das Bild einer Konstellation in seinem wie meinem Leben, das mir mit den Jahren fremd geworden ist und mich nicht zuletzt deshalb neugierig machte.
Bei den Briefen wäre es geblieben, hätte ich im Internet nicht jenes Haus entdeckt, in dem John jetzt wohnt und mit dem sich unerwarteter Weise die imaginäre, da fast vergessene Person der Vergangenheit in ein reales Bild seines gegenwärtigen Lebens verwandelt.
Diese Transformation bewegte mich dazu, den Film zu machen, allerdings ohne die Absicht, mit Dear John real einen Dialog aufzunehmen. Der unvermutete Blick auf das Haus ließ plötzlich die vergangenen 50 Jahre als Leerstelle ins Bewusstsein treten, ohne das abhanden gekommene Leben – dessen Sinnbild dieses Haus ist – nachträglich mit Inhalten füllen zu können. Nicht dass ich das gewollt hätte, die zeitliche und räumliche Distanz ist real uneinholbar.
Der Film hingegen kann versuchen, der in den Briefen entworfenen Idee von einem anderen Leben in Amerika aus der Gegenwart und von dem Ort aus, in dem ich lebe, zu begegnen. (Hans Scheugl)
Bei den Briefen wäre es geblieben, hätte ich im Internet nicht jenes Haus entdeckt, in dem John jetzt wohnt und mit dem sich unerwarteter Weise die imaginäre, da fast vergessene Person der Vergangenheit in ein reales Bild seines gegenwärtigen Lebens verwandelt.
Diese Transformation bewegte mich dazu, den Film zu machen, allerdings ohne die Absicht, mit Dear John real einen Dialog aufzunehmen. Der unvermutete Blick auf das Haus ließ plötzlich die vergangenen 50 Jahre als Leerstelle ins Bewusstsein treten, ohne das abhanden gekommene Leben – dessen Sinnbild dieses Haus ist – nachträglich mit Inhalten füllen zu können. Nicht dass ich das gewollt hätte, die zeitliche und räumliche Distanz ist real uneinholbar.
Der Film hingegen kann versuchen, der in den Briefen entworfenen Idee von einem anderen Leben in Amerika aus der Gegenwart und von dem Ort aus, in dem ich lebe, zu begegnen. (Hans Scheugl)