Kopfstand, Madam!
Headstand, Madam!
Quelle: Deutsche Kinemathek, © DuMont Filmproduktion und Christian Rischert
Szenen einer Ehekrise: Karin Hendrich, 30, ist Mutter einer kleinen Tochter. Vor der Heirat war sie Dolmetscherin. Dass sie nun wieder arbeiten will, versteht ihr Mann Robert nicht. Als Werftingenieur kann er ihr doch alles bieten! Ahnt er, dass Karin ihn mit Ulrich betrügt, einem seiner freien Mitarbeiter? Bei ihm findet Karin Verständnis für den Wunsch nach Selbständigkeit, doch dann entpuppt auch er sich als »Mann seiner Zeit« … »Ich möcht’ raus, einfach raus«: Wie kein anderer Film des Jahrgangs ’66 schlug sich Kopfstand, Madam! auf die Seite der Frauen. Angeregt durch Betty Friedans feministische Studie »Der Weiblichkeitswahn « entwarf das formal strenge Update von Henrik Ibsens »Nora« ein mittelständisches »Puppenheim«, in dem trotz Wohlstand und Wochenendhäuschen das »Glück der Unterwerfung« an sein Ende gelangt. Volker Baer, 1967: »Seine Szenen schwingen lange dahin, zwischen den einzelnen Schnitten liegen weite Strecken, in denen sich die Kamera kaum bewegt, was dem Ganzen eine eigene Atmosphäre verleiht. Was vor allem aber auch die äußere Ruhe und Gleichgültigkeit verdeutlicht, die innere Unruhe und Gereiztheit jedoch nur um so stärker spürbar werden läßt.«