Don't Blink – Robert Frank
© Lisa Rinzler
Unwillig lässt sich Robert Frank mit einem Mikrofon verdrahten; einer der weltweit renommiertesten Fotografen möchte nicht vor einem fremden Objektiv posieren. Er geht aus dem Bild heraus. Diese Szene, die aus einem frühen Interview mit ihm stammt, sagt bereits einiges über seine Persönlichkeit – und über sein Kunstverständnis: Über seine frühen Fotografien gebeugt, die den amerikanischen Alltag am Rand der Gesellschaft festhalten, erklärt er seine Vorgehensweise. „Am besten“, sagt er, „bekommen die Menschen gar nicht mit, dass man sie im Visier hat.“ Bei seinen Porträts handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um Momentaufnahmen aus dem Leben von Bankern aus London, walisischen Minenarbeitern oder Rockstars wie den Stones. Vor der Filmkamera von Laura Israel, seiner langjährigen Mitarbeiterin und Cutterin, öffnet sich Robert Frank, lässt sein Leben und Werk selbstbewusst und selbstironisch Revue passieren. Man erlebt einen Künstler in Aktion, einen Zeitzeugen, der sich an die Jahre mit Jack Kerouac und Allen Ginsberg erinnert, mit denen er Filme im Tonfall der Beatgeneration realisierte. Robert Frank erweist sich als Querdenker und Anarchist in allen Lebenslagen.
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