„Wir melden uns.“ Von sich selbst spricht Aloys Adorn ausschließlich in der ersten Person Plural. Die ungesund enge persönliche und berufliche Symbiose mit seinem Vater hat den stillen, einzelgängerischen Privatdetektiv geprägt. Obwohl dieser Vater soeben verstorben ist, macht der Sohn weiter wie bisher: Heimlich beobachten, unsichtbar bleiben. „Andere Menschen zu filmen, das ist mein Beruf“, sagt er. „Sich die Filme noch mal anzugucken, ist mein Hobby.“ Doch eine schmerzliche Erinnerung verursacht eine Ablenkung in Aloys’ ritualisiertem Tagesrhythmus aus Filmen, Sichten, und beim Chinesen „eine Portion Reis zum Mitnehmen“ bestellen – und er wird bei einer Observierung entdeckt. Konsterniert betrinkt er sich, schläft im Bus ein und sieht sich nach dem Aufwachen seiner Kamera samt Bänder beraubt. Die mysteriöse Frau, die kurze Zeit später bei ihm anruft, scheint etwas damit zu tun zu haben. Oder will sie einfach nur seine Privatsphäre knacken? Mit dem einsamen Aloys Adorn erschafft der Schweizer Regisseur Tobias Nölle in seinem ersten Langspielfilm einen zauberhaften Wanderer zwischen Observation und Obsession.
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