Bunker Drama

In einem Wald am Rande von Vilnius in Litauen befinden sich die Reste eines audio-visuellen Archivs der Sowjets. Aus dem unterirdischen Komplex sollten nach einem möglichen Atomkrieg Durchhalte-Botschaften der UdSSR gesendet werden. Heute wird der Ort von einem Film- und Fernsehschauspieler aus der Gegend betrieben. Er veranstaltet dort Militärübungen für Touristen. Er selbst spielt dabei einen sowjetischen General, der die touristischen Teilnehmer im Verlauf einer Geschichtslektion über die fünfzigjährige sowjetische Besatzung Litauens stundenlang verbal und körperlich malträtiert.
Die EU hat vor Kurzem beschlossen, den militärischen Drill der Sowjets als erfolgversprechendes Motivationsmittel zur wirtschaftlichen Integration arbeitsloser Jugendlicher einzusetzen. Bunker Drama dokumentiert den ersten mit staatlichen Mitteln finanzierten Besuch einer Gruppe Teenager auf dem Gelände. Im Mittelpunkt steht dabei die Rolle des Schauspielers, der beim Ausagieren der post-sowjetischen ökonomischen EU-Fantasie beobachtet wird. Seine Bunker-Performance wird dabei mit anderen Figuren in Beziehung gesetzt, die er in Fernseh-, Film- und Theaterproduktionen verkörperte.
von Mike Crane
mit Irmantas Jankaitis
USA / Litauen 2015 30’

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Mike Crane

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