Wann es genau passiert, ist schwer zu sagen. Ein Hase flieht vor einem Hund durchs Unterholz, ein Junge stürmt hinterher, sein Vater folgt gemächlich. Minuten vergehen, Stille erfüllt den Wald. Als der Junge wieder im Bild erscheint, ist etwas anders: Er spricht nun mit der Stimme seiner toten Mutter. Xiuyings Rückkehr überrascht Mingchung kaum, er fragt sogar, warum sie erst jetzt kommt. Eine Aufgabe habe sie zu erfüllen, dann geht sie wieder. Sie muss den Baum vor ihrem leer stehenden Haus verpflanzen. Aber wohin, wenn die ganze Gegend krank darniederliegt? Der Obstgarten von Mingchungs Onkel ist nur noch Staub und Asche, die Landschaft siecht dahin, der Boden ist ausgelaugt, die Luft verschmutzt von der Kohlemine, der Himmel ein einziges Grau. Xiuyings Rückkehr war vielleicht so einfach, weil dieser Ort bereits einem sonderbaren Totenreich gleicht, in dem Ziegen auf Bäumen Schutz suchen, Mäuse leere Kleiderschränke belagern und sich Felsbrocken wie von Geisterhand fortbewegen. Zhang Hanyi erzählt in seinem Spielfilmdebüt von einem Geist, der bei seiner Heimkehr ein Nichts vorfindet, eine wunderschöne karge Geschichte, in der nur ein letzter Blick in die Kamera Trost spendet.