Thakirah Arba'at 'Ashar

Mémoire 14
In den 1970er Jahren begann das Centre Cinématographique Marocain (CCM) seine Produktion auf Beiträge für das neugegründete staatliche Fernsehen umzustellen. In dieser Zeit kam es auch zu ersten politischen Repressionen, einer strengen Kontrolle künstlerischer Ausdrucksweisen und Verfolgung von Abweichlern. Die Filmemacher Bouanani und R’chich galten am CCM als subversive Provokateure und erhielten selten Drehgenehmigungen. So bestand Bouananis erster Spielfilm Thakirah Arba’at 'Ashar (1971) ausschließlich aus Archivaufnahmen. Unter dem Druck der Zensur musste er den Film von 2 Stunden 18 Minuten auf 24 Minuten zusammenschneiden. Abdelmajid R’chichs Kurzfilm Al-Boraq (1973) handelt von einem Mann, der gegen die Inbesitznahme seines Landes durch einflussreiche Bauunternehmer kämpft. Mit seinem Low-Budget-Film Al-Manabe’ al-Arba'a (1977) gelang Bouanani die eindrucksvolle Adaption einer poetischen Fabel, in der seine Frau, die Szenenbildnerin und Ausstatterin Naïma Saoudi, eine Rolle spielt. Es ist Bouananis einziger Film in Farbe. In der Folge bestand er darauf, nur noch in dem von ihm bevorzugten Schwarzweiß zu drehen.
von Ahmed Bouanani 1971 Französisch 24’ Schwarz-Weiß

Stab

Regie Ahmed Bouanani
Montage Ahmed Bouanani

Produktion

Centre Cinématographique Marocain (CCM)

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Ahmed Bouanani

Geboren 1938 in Casablanca, Marokko. Er studierte Film am Institut des hautes études cinématographiques (IDHEC) in Paris. Neben seiner Arbeit als Regisseur war Bouanani auch als Cutter und Drehbuchautor an Filmen anderer marokkanischer Regisseure beteiligt. Außerdem war er als Schriftsteller tätig und veröffentlichte eine Reihe von Gedichtbänden. Ahmed Bouanani starb 2011 im marokkanischen Demnate.

Filmografie (Auswahl)

1966 Tarfaya Aw Masseerat Sha'er / Tarfaya ou La marche d’un poète; 20 Min. 1968 Sitta wa Thaniat 'Ashar / Six et douze; 18 Min. 1971 Thakirah Arba'at 'Ashar / Mémoire 14; 24 Min. 1977 Al-Manabe' al-Arba'a / Les quatre sources; 35 Min. 1980 Al-Sarab / Le Mirage (The Mirage); 100 Min. 1981 Carte de visite; 30 Min. 1982 Casablanca, bilan et perspectives; 50 Min. · Sidi Kacem ou le rameau d’Olivier; 11 Min. 1984 L’Enfant, la torture et l’ordinateur; 15 Min. · Complexe sportif Mohammed V de Casablanca; 22 Min. 1991 Raconte-moi Meknès; 16 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017