Ciao Ciao

Die Großstädterin Ciao Ciao kommt ursprünglich vom Land und stattet ihren Eltern einen Besuch in der bergigen Provinz Yunnan ab. Noch glaubt sie, sie käme bald wieder zurück in die Stadt. Bis dahin vertreibt sie sich die Zeit mit Sprachnachrichten an ihre Freundin aus der Megalopole Kanton, mit der sie nach ihrer Rückkehr einen eigenen Laden eröffnen will. Doch je länger sie sich in dem Kaff aufhält, desto mehr wird Ciao Ciaos Uniform aus Louis-Vuitton-Tasche, Heels und Hermès-Tuch vor der quietschgrünen Landschaft zur Farce. Nur der Friseur, der aus Kanton stammt, scheint sie zu verstehen. Als Ciao Ciao sich mit Li Wei, dem nichtsnutzigen, meist betrunkenen Sohn eines Maisschnaps-Herstellers einlässt – eine Verbindung, die ihre Mutter und Li Weis Vater zu forcieren suchen –, nimmt ein Drama im Stil eines Tennessee Williams seinen Lauf.
Für das Porträt der unzufriedenen Ciao Ciao, die sich mit aller Kraft gegen die Provinz wehrt und doch von ihr verschluckt wird, kontrastiert Song Chuan die Weite der Natur mit den Gesichtern der Handelnden und findet so eine mächtige Bildsprache. In der Idylle lauert ein gefährlicher Frust, der nur den richtigen Anlass sucht, um auszubrechen.
von Song Chuan
mit Liang Xueqin, Zhang Yu, Hong Chang, Zhou Lin, Wang Laowu, Zhou Quan
Frankreich / Volksrepublik China 2017 Mandarin 83’ Farbe

Mit

  • Liang Xueqin (Ciao Ciao)
  • Zhang Yu (Li Wei)
  • Hong Chang (Herr Li)
  • Zhou Lin (Ciao Caios Mutter)
  • Wang Laowu (Ciao Ciaos Vater)
  • Zhou Quan (Friseur)

Stab

Regie, Buch Song Chuan
Kamera Li Xuejun
Montage Jean-Marie Lengellé
Musik Jean-Christophe Onno
Sound Design Jules Wysocki
Ton Gao Yuan
Production Design Wang Laowu
Kostüm Zhang Xiaojuan
Maske Zhang Xiaojuan
Regieassistenz Zhou Quan
Production Manager Zhang Jian
Produzent*in Guillaume de la Boulaye
Koproduzent*innen He Xiaoyun Volksrepublik China, Thomas He Hong Kong

Produktion

Zorba Production

Song Chuan

Geboren 1980 in der südchinesischen Provinz Yunnan. 2006 schloss er sein Filmstudium an der National Academy of Chinese Theatre Arts in Peking ab und begann, als Autor und Regisseur für das Fernsehen zu arbeiten. Sein erster Spielfilm Huan Huan, den er mit Laiendarstellern aus seinem Heimatdorf drehte, lief auf chinesischen und internationalen Filmfestivals wie dem New Directors/New Films in New York. Ciao Ciao, sein erster professionell produzierter Spielfilm, wurde vom World Cinema Fund gefördert und auf dem L'Atelier de la Cinéfondation in Cannes präsentiert.

Filmografie

2011 Huan Huan 2017 Ciao Ciao

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017