Wutharr, Saltwater Dreams

Mithilfe einer Reihe von Rückblenden erzählt Wutharr, Saltwater Dreams vom Streit einer indigenen Großfamilie über die Ursache eines Motorschadens, der ihr Boot lahmlegt und sie im Busch gestrandet zurücklässt. Die Familienmitglieder stellen Vermutungen an: die Anwesenheit der Ahnen, die staatliche Gesetzgebung und der christliche Glaube sollen an dem Zwischenfall die Schuld tragen. Der Film entfaltet durch ihre Gespräche und Erzählungen ein Panorama der unterschiedlichen Bedürfnisse und unvermeidlichen Fallstricke des zeitgenössischen indigenen Lebens.
Wutharr, Saltwater Dreams ist die bis dato surrealste, fast schon psychedelische, Arbeit des indigenen Karrabing Film Collective. Der Film untersucht die Erfahrungen der Filmemacher*innen mit den Einschränkungen durch sowohl missionarisch-christliche Moralvorstellungen als auch die durch Siedler geschaffene koloniale Gesetzgebung und wie diese alte, durch Schweiß gesicherte, über Generationen überlieferte und eingehaltene territoriale Arrangements überlagern und verschieben, um schlussendlich von ihnen absorbiert zu werden.
von Elizabeth A. Povinelli
mit Trevor Bianamu, Rex Edmunds, Linda Yarrowin, Rex Sing, Patsy-Ann Jorrock, Lorraine Lane, Robyn Lane, Sandra Yarrowin, Sharon Lane, Daphne Yarrowin
Australien 2016 Englisch 29’ Farbe

Mit

  • Trevor Bianamu (Trevor)
  • Rex Edmunds (Over)
  • Linda Yarrowin (Jojo)
  • Rex Sing (Rex)
  • Patsy-Ann Jorrock (Ahnengeist #1)
  • Lorraine Lane (Ahnengeist #2)
  • Robyn Lane (Ahnengeist #3)
  • Sandra Yarrowin (Ahnengeist #4)
  • Sharon Lane (Sozialarbeiter #1)
  • Daphne Yarrowin (Pastorin, aktuell und von 1952)

Stab

Regie Elizabeth A. Povinelli
Buch Karrabing Film Collective
Kamera Natasha Lewis
Montage Elizabeth A. Povinelli
Sound Design Leandros Ntounis
Ton Leandros Ntounis
Production Design Sandra Yarrowin
Regieassistenz Sandra Yarrowin
Production Manager Cecilia Lewis

Produktion

Karrabing Indigneous Corporation

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Karrabing Film Collective

Das Karrabing Film Collective, gegründet 2008, ist eine Gruppe von rund 30 Filmemacher*innen und Künstler*innen, die ihre ästhetische Praxis als ein Mittel zur Selbstorganisation und sozialen Analyse nutzt. Die indigenen Karrabing-Mitglieder (der Großteil der Gruppe) leben in ländlichen Gemeinden im Nordwesten Australiens. Karrabing bedeutet auf Emiyengal den tiefsten Punkt der Ebbe und bezieht sich auf eine Zeit des Zusammenkommens sowie auf die Küste, die die Mitglieder des Kollektivs über soziale Linien hinweg als erweiterte Familie verbindet. Ihre Filme und Installationen gewannen mehrere Preise und waren weltweit auf Biennalen, Filmfestivals und in Ausstellungen zu sehen.

Filmografie

2012 Karrabing, Low Tide Turning; 14 Min. 2014 When the Dogs Talked; 34 Min. 2015 Windjarrameru: The Stealing C*nts; 36 Min. 2016 Wutharr, Saltwater Dreams; 29 Min., Forum Expanded 2017 2017 SeenUnseen Trilogy; Videoinstallation, 4 Min. · Night Time Go; 31 Min. · The Jealous One; 29 Min. 2018 They Ben Jealous; Videoinstallation, 19 Min. · Mermaids, Mirror Worlds; 35 Min. · The Mermaids, or Aiden in Wonderland

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019