Centaur

Ein Pferdedieb geht um am Rande von Bishkek, hoch oben in den Bergregionen der Hauptstadt Kirgisistans. Sonst passiert nicht viel in der kleinen Gemeinde, die immerhin ein Kino besitzt. Dort öffnen Geschichten vom Krieg in Afghanistan, indische Bollywood-Märchen oder die Filme von Tolomush Okeyev aus der ehemaligen Sowjetunion ein Tor zur Welt. Und hier lebt auch der Filmvorführer Centaur, selbst Pferdedieb, mit seiner gehörlosen Frau und dem kleinen Sohn ein einfaches Leben, das jedoch zunehmend von der Missgunst und den Intrigen anderer bestimmt zu sein scheint. Centaur glaubt, dass das Volk Kirgisistans selbst von den Zentauren, mythologischen Mischwesen aus Pferd und Mensch, abstammt, und dass die Pferde, so sagt er, „die Flügel des Menschen“ sind.
In ruhigen Bildern erzählt der kirgisische Regisseur Aktan Arym Kubat seine allegorische Geschichte über das Zusammenleben von Mensch, Tier und Natur zwischen Glaube und Aberglaube, Moderne und Tradition. Wie bereits in seinem preisgekrönten Film Der Dieb des Lichts übernahm Aktan Arym Kubat die Hauptrolle selbst.
von Aktan Arym Kubat
mit Aktan Arym Kubat, Nuraly Tursunkojoev, Zarema Asanalieva, Taalaikan Abazova, Ilim Kalmuratov, Bolot Tentimyshov, Maksat Mamyrkanov
Kirgisistan / Frankreich / Deutschland / Niederlande 2017 Kirgisisch 89’ Farbe

Mit

  • Aktan Arym Kubat (Centaur)
  • Nuraly Tursunkojoev (Nurberdi)
  • Zarema Asanalieva (Maripa)
  • Taalaikan Abazova (Sharapat)
  • Ilim Kalmuratov (Sadyr)
  • Bolot Tentimyshov (Karabay)
  • Maksat Mamyrkanov (Teit)

Stab

Regie Aktan Arym Kubat
Buch Aktan Arym Kubat, Ernest Abdyjaparov
Kamera Khassan Kydyraliev
Montage Petar Markovic
Musik Andre Matthias
Sound Design Manuel Laval
Ton Gerben Kokmeijer
Production Design Adis Seitaliev
Kostüm Inara Abdieva
Produzent*innen Altynai Koichumanova, Cedomir Kolar, Thanassis Karathanos, Marc Baschet, Denis Vaslin
Koproduzent*innen Martin Hampel, Danis Tanovic, Yûji Sadai, Fleur Knopperts, Gulmira Kerimova
Koproduktion Kyrgyzfilm Studio Bishkek
Bitters End

Aktan Arym Kubat

Geboren 1957 in Kirgisistan, auch bekannt als Aktan Abdikalikow. Nach seinem Abschluss an der Kunstakademie Bischkek arbeitete er zunächst als Production Designer und drehte mehrere Kurzfilme, bevor er 1998 mit Beshkempir (Der fremde Sohn) sein Spielfilmdebüt vorlegte, das unter anderem mit dem Silbernen Leoparden in Locarno ausgezeichnet wurde. Maimyl (Der Affe) und Svet-Ake (Der Dieb des Lichts) wurden unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Centaur ist Kubats sechster abendfüllender Spielfilm.

Filmografie

1992 Gde Tvoy Dom, Ulitka? (Where Is Your House, Snail?) 1993 Sel'kincek (The Swing) 1998 Beshkempir (The Adopted Son) 2001 Maimyl (The Chimp) 2009 Ray Dlya Mamy (Mothers Heaven) 2010 Svet-Ake (The Light Thief) 2017 Centaur

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017