Der Katzensteg
Regina, or the Sins of the Father
Quelle: Deutsche Kinemathek, © W. Limot/Lichtenstein, Rudolf Krabe
Preußen 1807. Der napoleonfreundliche Baron von Schranden zwingt seine Magd Regine, den französischen Feind über den »Katzensteg« in den Rücken eines preußischen Freikorps zu führen, und erreicht so dessen Vernichtung. Die Schrandener stecken wegen dieses Verrats ihres Herrn sein Schloss in Brand. Als sein Sohn Boleslav 1813 als preußischer Kriegsheld zurückkehrt, trifft er auf eine selbstgerechte Dorfgemeinschaft, die seinem verstorbenen Vater ein Begräbnis verwehrt. Nur Regine hält zu Boleslav, und nur Boleslav hält zu Regine. Der Streit eskaliert, bis die Dörfler ihm am Katzensteg einen Hinterhalt legen … Ein düsterer »Preußenwestern« nach dem Roman von Hermann Sudermann, der eine in sich zerrissene Nachkriegsgesellschaft porträtiert. Mit seinem historischen Melodram plädierte Gerhard Lamprecht für Nachdenklichkeit statt nationaler Aufwallung, und neben der Treue zur Nation ließ er auch andere Loyalitäten gelten. Zwar schließt sich der Protagonist am Ende dem preußischen Heer wieder an, doch erscheint das als ein Akt defätistischer Selbstaufgabe. Der letzte Satz des Films wie des Romans – »Bei Ligny soll er gefallen sein« – vermeidet in seiner Vagheit jede Heldenverklärung.
Mit
- Lissy Arna
- Jack Trevor
- Andreas Behrens-Klausen
- Louise Woldera
- Max Maximilian
- Rudolf Lettinger
- Jack Mylong-Münz
- Gustav Rodegg
- Franz Stein
- Ekkehard
Stab
Regie | Gerhard Lamprecht |
Buch | Gerhard Lamprecht, Luise Heilborn-Körbitz nach dem Roman „Der Katzensteg“ (1890) von Hermann Sudermann |
Kamera | Karl Hasselmann |
Bau-Ausführung | Otto Moldenhauer |
Maske | Carl Eduard Schulz |
Kostüm | Herbert Knötel, Änne Willkomm |
Produzent*in | Gerhard Lamprecht |
Produktion
Gerhard Lamprecht Film-Produktion GmbH
Zusatzinformationen
Kopie: Deutsche Kinemathek, Berlin