Morgen beginnt das Leben
Life Begins Tomorrow
Quelle: Deutsche Kinemathek
Nach fünf Jahren Haft wegen Totschlags im Affekt wird der Musiker Robert Sand im April 1933 entlassen. Enttäuscht, weil seine Frau Marie ihn nicht vor dem Gefängnistor erwartet, macht er sich auf den Weg in die Stadt. Zur gleichen Zeit ist Marie in der Gegenrichtung unterwegs. Einen bangen Tag lang suchen sie einander in der lauten Stadt Berlin, und in Robert keimen Zweifel, Misstrauen und Eifersucht … Nach dem Ende der Weimarer Republik gedreht, vereint Morgen beginnt das Leben noch einmal alle Qualitäten des Weimarer Kinos. Mit seinen wenigen, zum Teil bewusst unverständlichen Dialogen rückt Werner Hochbaums Film die visuelle Erfahrung ins Zentrum. Der Tradition urbaner »Querschnittsfilme« verpflichtet, zeichnet er mit Dokumentaraufnahmen, expressionistischer Lichtsetzung, subjektiver Kamera sowie experimenteller Ton- und Bildmontage ein Großstadtporträt und zugleich die innere Konfliktlage seines Protagonisten. Dies aber hatte in der Diktatur seinen Preis. Karsten Witte, 1993: »Der Regisseur, ein Erbe des proletarischen Films der Weimarer Republik, entpolitisierte seine Mittel in dem Maße, wie er die Rhetorik der alten Avantgarde wiederbelebte.«
Mit
- Erich Haußmann
- Hilde von Stolz
- Harry Frank
- Walter von Lennep
- Edith Schollwer
- Etta Klingenberg
- Alfred Beierle
- Gustav Püttjer
Stab
Regie | Werner Hochbaum |
Buch | Carl Behr |
Kamera | Herbert Körner |
Kameraassistenz | Hermann Dey |
Montage | Marianne Behr |
Musik | Hansom Milde-Meißner |
Ton | Eugen Hrich |
Bau-Ausführung | Gustav A. Knauer, Alexander Mügge |
Maske | Richard Timm |
Produzent*in | Emil Unfried |
Produktion
Ethos-Film GmbH
Zusatzinformationen
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin