Die Reise nach Sundevit
The Journey to SundevitTim, der Sohn eines Leuchtturmwärters, lernt in den Ostseedünen eine Gruppe von Jungpionieren kennen. Sie laden ihn ein, den Rest der Sommerferien gemeinsam am Kap Sundevit zu verbringen. Doch weil Tim zuvor noch einen Auftrag übernimmt, der zu immer weiteren Gefälligkeiten führt, verpasst er den Aufbruch der Jugendgruppe. So macht sich der Zehnjährige allein auf den Weg. Zu Fuß und per Anhalter reist er seinen Freunden hinterher – in der Hoffnung, sie vor Abfahrt der Fähre einzuholen ...
Drei Jahre vor Easy Rider (Dennis Hopper, USA 1969) entstand unter dem weiten Himmel des Darß ein Roadmovie „avant la lettre“. In der Verfilmung eines Kinderbuches, dessen Autor in seiner Jugend Schiffsjunge war, ist der permanente Aufbruch ein zentrales Motiv: Fahrrad, Fuhrwerk, Auto, Kettenpanzer und Motorrad sind hier die Vehikel einer stetigen Beschleunigung, die den jungen Helden aus dem Reich der Notwendigkeit („Man muss immer helfen, wenn man kann“) in ein Reich der Freiheit tragen. Dort erwarten den begeisterten „Schatzinsel“-Leser nun aber keine glänzenden „Piaster“, sondern Gesten freundschaftlicher Solidarität.
Mit
- Fritz Bartholdt (Vater Tammer)
- Ralf Strohbach (Tim Tammer)
- Ursula Wolf (Mutter Tammer)
- Ralph Borgwardt (Theo Brom)
- Peter Dommisch (Ober)
- Günter Drescher (Volkspolizist)
- Horst Drinda (Abschnittsbevollmächtigter)
- Hans Hardt-Hardtloff (Bradenkuhl)
- Detlef Heintze (Henry)
- Ilse Hirt (Alte Frau)
- Siegfried Höchst (Kalli)
- Otmar Richter (Herbertchen)
- Ernst-Georg Schwill (Arbeiter)
- Peter Stegmann (Hermann)
- Arno Wyzniewski (Oberwachtmeister Schröder)
Stab
Regie | Heiner Carow |
Buch | Heiner Carow, Benno Pludra nach der gleichnamigen Erzählung von Benno Pludra |
Kamera | Jürgen Brauer |
Montage | Erika Lehmphul |
Musik | Karl-Ernst Sasse |
Weltvertrieb
Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Produktion
DEFA-Studio für Spielfilme
Heiner Carow
Geboren 1929 in Rostock, gestorben 1997 in Berlin. Mit 21 Jahren trat er in die Regieklasse des DEFA-Nachwuchsstudios in Ost-Berlin ein. Nach diversen Kurz-Dokumentarfilmen wechselte er zum DEFA-Studio für Spielfilme. Er drehte erfolgreiche Kinder- und Jugendfilme und ab den 1970er-Jahren Spielfilme für Erwachsene. Die Legende von Paul und Paula (1972/73) wurde zu seinem größten Erfolg. Auf der Berlinale 1990 erhielt er für Coming Out (1989/90) den Silbernen Bären.
Filmografie
1953 Ein Schritt weiter; Kurz-Dokumentarfilm 1954 Dorf im Herbst; Kurz-Dokumentarfilm · Der Strukturbohrer [Jg.1954 / Folge 06]; Kurz-Dokumentarfilm Co-Regie: Alfred Siegert, Lothar Devaal · Die Wette gilt; Kurz-Dokumentarfilm · Forschen und Schaffen. Folge VI; Kurz-Dokumentarfilm Co-Regie: Alfred Siegert, Lothar Devaal 1956 Martins Tagebuch; Kurz-Dokumentarfilm 1957 Sheriff Teddy 1959 Sie nannten ihn Amigo 1960 Das Leben beginnt 1961 Mongolia; Dokumentarfilm 1964 Die Hochzeit von Länneken 1966 Die Reise nach Sundevit 1968 Die Russen kommen; Verbotsfilm, Premiere 1987 1971 Karriere; Spielfilm mit Material seines verbotenen Films DIE RUSSEN KOMMEN 1973 Die Legende von Paul und Paula 1975 Ikarus 1978 Bis daß der Tod euch scheidet 1989 Coming out · Zweiradshow; Kurz-Dokumentarfilm Co-Regie: Jürgen Voigt 1992 Verfehlung
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020