Zentralflughafen THF

Central Airport THF
Der Flughafen Tempelhof in Berlin – das größte Baudenkmal Europas – steht für die monumentale Selbstinszenierung der Nationalsozialisten, ist aber durch die Luftbrücke von 1948/49 auch zu einem Symbol der Freiheit geworden. Seit Herbst 2015 dienen einige Hangars als Flüchtlingsnotunterkunft. Der Syrer Ibrahim und der Iraker Qutaiba träumen mit mehr als 2000 Geflüchteten davon, endlich anzukommen. Voller Hoffnung bereiten sie sich mit Übersetzern, Ärzten, Sprachlehrern und Jobvermittlern auf ein neues Zuhause in Deutschland vor. Fehlende Rückzugsmöglichkeiten sowie Kommunikations- und Verwaltungsbarrieren werden dabei zur Herausforderung, während auf dem benachbarten Tempelhofer Feld Berliner und Touristen ihrem Alltag entfliehen. Chaos und Harmonie: zwei Welten an einem Ort.
Ein Jahr lang hat Karim Aïnouz den Alltag der beiden Heimatsuchenden begleitet. Eindrucksvolle Bildkompositionen dokumentieren einfühlsam ihr von Unsicherheit, Verstörung, Leid, Unbeschwertheit und Sehnsucht bestimmtes Leben. Architektur und Jahreszeiten verleihen dabei ihrer Realität ein surreales Gesicht. Das Porträt einer Stadt in einer Stadt – und zugleich eines von Europa zwischen Utopie und Krise.
von Karim Aïnouz Deutschland / Frankreich / Brasilien 2018 Arabisch, Englisch, Deutsch, Russisch 97’ Farbe Weltpremiere | Dokumentarische Form

Stab

Regie Karim Aïnouz
Regieassistenz Valentin Noujaim, Camilla Gonzatto
Kamera Juan Sarmiento G.
Montage Felix von Boehm
Musik Benedikt Schiefer
Sound Design Moritz Unger, Daniel Weis
Ton Moritz Springer
Produktionsleitung Eva Schulthess
Redaktion Søren Schumann rbb/Arte, Berlin
Produzent*in Felix von Boehm
Co-Produzentinnen Charlotte Uzu, Joana Mariani, Diane Maia
Koproduktion Les Films d'Ici Paris
Mar Filmes São Paulo
Canal Brazil São Paulo
Cinema Inflamavel São Paulo

Weltvertrieb

Luxbox

Produktion

Lupa Film

Karim Aïnouz

Geboren 1966 in Fortaleza, Brasilien. Der Regisseur, Drehbuchautor und bildende Künstler hat bislang über 15 Filme realisiert. Mit Praia do futuro war er 2014 im Wettbewerb der Berlinale zu Gast, 2018 zeigte er im Panorama den Dokumentarfilm Zentralflughafen THF, für den er den Amnesty International Filmpreis erhielt. A vida invisível wurde 2019 in Cannes mit dem Hauptpreis der Sektion Un Certain Regard ausgezeichnet. Er ist Drehbuchmentor am brasilianischen Institut Porto Iracema das Artes und Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

Filmografie (Auswahl)

1992 O Preso; Kurzfilm 1993 Seams; Dokumentarfilm 1994 Paixão Nacional; Kurzfilm 1998 Le Ballon de Bairros; Dokumentarfilm 2002 Rifa-me; Kurzfilm · Madame Satã (Satã) · Madame Satã (Madam Satan) 2003 Hic Habitat Felicitas 2006 O céu de suely (Love For Sale) · O Céu de Suely (Suely in the Sky) 2009 Viajo Porque Preciso, Volto Porque te Amo (I Travel Because I Have to, I Come Back Because I Love You) · Viajo porque preciso, volto porque te amo (I Travel Because I Have to, I Come Back Because I Love You) 2011 Sunny Lane; Kurz-Dokumentarfilm · O abismo prateado (The Silver Cliff) · O Abismo Prateado (The Silver Cliff) 2013 Venice 70: Future Reloaded 2014 Praia do futuro (Futuro Beach); Wettbewerb · Praia do Futuro; Wettbewerb · Cathedrals of Culture; Berlinale Special · Diego Velazquez oder ungeschminkter Realismus; Dokumentarfilm 2018 Zentralflughafen THF; Dokumentarfilm, Panorama · Zentralflughafen THF (Central Airport THF); Dokumentarfilm, Panorama 2019 A vida invisível (Invisible Life)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020