Dann ist Vater nicht viel da. Die Frauen sind alleine. Sie stehen am Ozean und der Wind rauscht. Es ist ein Ort an dem alles anders ist als zu Hause.
Auch in Herrenpartie von Wolfgang Staudte (1964) stehen die Frauen, die keine Männer mehr haben, als Gruppe gemeinsam gegen die Geschichte an. Bei Staudte in schwarzen Kleidern, Trauer tragend. Angeordnet wie Perlen in der Wüste. Stark. Bei Zwirchmayr ist das Schwarz Gold. Die Kleider wehen im Wind. Die Erinnerungen fliegen, manche kann sie greifen – wieviel Wahrheit, wessen Wahrheit – der Wind rauscht.
„Der dritte Teil ist kein Film über mich, sondern über meine Wahrnehmungen in Brasilien als Kind, von der Sexualität, Erotik und den Fantasien. Von einem Ort, wo alles besser ist als bei uns“, sagt Antoinette Zwirchmayr. Sie gehört zu den großen unabhängigen Filmemacherinnen ihrer Generation, die dem filmischen Gedächtnis eine Form geben, die dem weiblichen Körper seine Form lassen. Lust, Sinnlichkeit. In aller Sehnsucht – greifbar.
Maike Mia Höhne
Stab
Regie | Antoinette Zwirchmayr |
Text | Angelika Reitzer |
Kamera | Antoinette Zwirchmayr |
Montage | Hannes Böck, Antoinette Zwirchmayr |
Sound Design | Matthias Peyker |
Regieassistenz | Willy Kristen |
Weltvertrieb
Produktion
Klara Pollak
Antoinette Zwirchmayr
Geboren 1989 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ihre Kurzfilme wurden auf zahlreichen Festivals wie den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und dem Toronto International Film Festival gezeigt. Sie erhielt mehrere Preise und Stipendien, zuletzt das Startstipendium für Filmkunst vom österreichischen Bundesministerium für Kunst und Kultur.
Filmografie (Kurzfilme)
2014 Der Zuhälter und seine Trophäen (The pimp and his trophies) 2015 Josef – Täterprofil meines Vaters (Josef – my father’s criminal record) · Haus und All (House and Universe) 2016 Venus Delta 2017 Im Schatten der Utopie (The Shadow of Utopia) 2018 Jean Luc Nancy
Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018