„Japaner können einfach nicht spontan tanzen", ist die 16-jährige Amiko überzeugt. Gerade hat sie es ausprobiert, in einer Tokioter Untergrundpassage, mit wildfremden Menschen. Amiko, die findet, dass sie überdurchschnittlich viele erlebt von jener Art Tage, an denen einem alles egal ist, ist aus dem provinziellen Nagano in die Metropole abgehauen, um ihren Schwarm Aomi zur Rede zu stellen. Ein Jahr zuvor hatte sie mit dem hübschen Jungen einen langen Winterspaziergang unternommen und geglaubt, einen Gleichgesinnten zu finden. Einen, der sich wie sie fragt, welche Phase des Lebens eigentlich fürs Glücklichsein übrigbleibt. Dann aber ist Aomi Richtung Tokio verschwunden, ausgerechnet mit Miyako, diesem „Inbegriff der Massenkultur", einer Nemesis der antibürgerlichen, wild romantischen Amiko.
In puncto Einfallsreichtum und spielerischer Leichtigkeit braucht das erquickliche Regiedebüt der 20-jährigen Yoko Yamanaka keinen Vergleich zu scheuen. Vielleicht ist die aufmüpfige Amiko entfernt verwandt mit Louis Malles Zazie in der Metro. Zudem atmet der fantasievolle, freche Film den selten gewordenen rebellischen Geist der „Hachimiri"-Bewegung der 80er Jahre.
von Yoko Yamanaka
mit Aira Sunohara, Hiroto Oshita, Maiko Mineo, Ayu Hasegawa, Miayu Hirowatari, Yukino Abe, Ginji Kaneko
Japan 2017 Japanisch 66’ Farbe

Mit

  • Aira Sunohara (Amiko)
  • Hiroto Oshita (Aomi)
  • Maiko Mineo (Kanako)
  • Ayu Hasegawa (Mizuki)
  • Miayu Hirowatari (Mami)
  • Yukino Abe (Tanzendes Mädchen)
  • Ginji Kaneko (Tanzender Junge)

Stab

Regie, Buch Yoko Yamanaka
Kamera Asuka Kato, Yoko Yamanaka
Montage Yoko Yamanaka
Musik Shotaro Ohori
Ton Yurie Okazaki
Production Design Yoko Yamanaka

Weltvertrieb

Pia Film Festival

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Yoko Yamanaka

Geboren 1997 in Nagano, Japan. Amiko ist ihr erster Spielfilm.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018