Das Fahrrad
The Bicycle
© DEFA-Stitung / Dietram Kleist
Susanne ist alleinerziehende Mutter. Als ungelernte Arbeiterin steht sie auch in der DDR am unteren Ende der beruflichen und sozialen Hierarchie. Freundinnen und Bekanntschaften sucht sie unter Außenseitern. Nachdem sie eine als bedrückend empfundene Arbeitsstelle als Stanzerin gekündigt hat, wird ihr Geld immer knapper. Von einer Freundin ermuntert, meldet sie ihr Fahrrad als gestohlen und kassiert die Versicherungssumme. Gerade als sie sich zu fangen scheint und in einer Beziehung mit dem strebsamen Ingenieur Thomas glücklich zu werden hofft, fliegt der Betrug auf. Susanne droht ein Strafverfahren … Mit Empathie und Verständnis beschreibt Evelyn Schmidt die emotionalen Krisen ihrer Protagonistin. Sozial stimmig enthüllte ihr Film die Kluft zwischen den Klassen in der DDR-Gesellschaft, die bis in die Liebesbeziehungen reicht. Mit ihren elliptischen Auslassungen und der lakonischen Erzählweise wirkt die Emanzipationsgeschichte noch heute modern. Von Kritikern und der Studioleitung als „verwirrend“ und „misslungen“ eingestuft, zeichnete Das Fahrrad ein realistisches Bild der DDR – ihrer sozialen Verkrustungen wie ihrer alternativen Freiräume –, ohne diese zu idealisieren.
Mit
- Heidemarie Schneider
- Roman Kaminski
- Anke Friedrich
- Gertrud Brendler
- Birgit Edenharter
- Heidrun Bartholomäus
- Gisela Bestehorn
- Johanna Clas
- Detlef Plath
- Andrej Hoffmann
Stab
Regie, Buch | Evelyn Schmidt nach einem Szenarium von Ernst Wenig |
Kamera | Roland Dressel |
Montage | Sabine Schmager |
Musik | Peter Rabenalt |
Ton | Gerhard Baumgarten, Brigitte Pradel |
Szenenbild | Marlene Willmann |
Kostüm | Ursula Strumpf |
Zusatzinformationen
DCP: DEFA-Filmverleih in der Deutschen Kinemathek, Berlin