Peppermint Frieden
Peppermint Peace
Quelle: Deutsche Kinemathek
Eine Nachkriegskindheit in der bayerischen Provinz: Als „Heimatvertriebene“ kommt die fünfjährige Marianne 1945 mit ihren Eltern aus dem böhmischen Theresienstadt nach Straubing, wo der Vater, ein ehemaliger Wehrmachtssoldat, in seinen Beruf als Lehrer zurückkehrt. Vom Dorfpfarrer beständig gerügt, richtet sich die Neugier Mariannes und ihrer Freunde auf Religiöses und Sexuelles. Besonders fasziniert sind sie von einem US-Besatzungssoldaten, der ein Verhältnis mit einer feschen Nachbarin beginnt und die Kinder großzügig mit Kaugummi beschenkt. Seither schmeckt der Frieden für sie nach Pfefferminz. Doch die gegen den „Iwan“ gerichteten Predigten des Pfarrers wecken in Marianne alte Kriegstraumata, die sich verstärken, als „Mr. Frieden“ nach Korea abkommandiert wird … Aus kindlicher Perspektive und mit eigenwilligen Bildkompositionen erzählt der Film in neorealistischen Alltagsszenen und bunten (Alp-)Traumsequenzen von den Tabus des Kalten Kriegs. Zur Zeit der Nachrüstungsdebatte 1983 ließ sich die alternative Geschichtsschreibung in Marianne Rosenbaums „Heimatfilm“ mit bajuwarisch-amerikanischer Star-Besetzung auch als politisches Statement verstehen.
Mit
- Peter Fonda
- Saskia Tyroller
- Gesine Strempel
- Hans-Peter Korff
- Elisabeth Neumann-Viertel
- Cleo Kretschmer
- Sigi Zimmerschied
- Konstantin Wecker
- Hans Brenner
Stab
Regie, Buch | Marianne S. W. Rosenbaum |
Kamera | Alfred Tichawsky |
Montage | Gérard Samaan |
Musik | Konstantin Wecker |
Ton | Yves Osmu |
Ausstattung | Franz Tyroller, Eva Möschler, Sw. Deva Mani, Roland Sviboda, Inge Schumacher |
Kostüm | Ute Hofinger, Renate Schmaderer |
Produzent*innen | Gérard Samaan, Monika Aubele |
Zusatzinformationen
Kopie: Filmmuseum München