Malou

Hannah lebt mit ihrem Ehemann, dem Architekten Martin, in Westberlin. Ihre vor mehr als zehn Jahren verstorbene Mutter Malou war Französin, die einst aus Liebe zu ihrem deutschen Mann zum Judentum konvertierte. Nach 1933 musste das Paar emigrieren, sodass Hannah in Buenos Aires zur Welt kam. In Deutschland, wo sie Emigranten unterrichtet und als „Ausländerin“ betrachtet wird, fühlt sie sich fremd und unverstanden. In Erinnerungen an Malou und in Auseinandersetzungen mit Martin sucht sie ihre Identität … Jeanine Meerapfel, selbst als Tochter deutsch-jüdischer Eltern in Buenos Aires geboren, reflektiert in ihrem Spielfilmdebüt ihre eigene Geschichte und verwebt dabei elegant Gegenwart und Vergangenheit. In gedämpften Sepia-Tönen schildert sie den Weg der exaltierten Bar-Chansonette Malou in eine unglückliche Ehe und den Alkohol. Nüchtern kontrastiert sie diese Melodramatik mit Hannahs entschlossenem Aufbruch aus der weiblichen Unmündigkeit. Während sich die Mutter in der offenen Luxus-Limousine noch wohlig an die breite Brust ihres Ehemannes kuschelte, setzt sich die Tochter selbst ans Steuer ihres Peugeot-Kabrioletts, um nach einem selbstbestimmten Lebensweg zu suchen.
von Jeanine Meerapfel
mit Ingrid Caven, Helmut Griem, Grischa Huber, Ivan Desny, Peter Chatel, Marie Colbin, Margarita Calahorra, Lo van Hensbergen, Dietrich Mattausch, Antonio Skármeta
Bundesrepublik Deutschland 1981 Deutsch 94’ Farbe Digital restaurierte Fassung 2019 Altersfreigabe FSK 12

Mit

  • Ingrid Caven
  • Helmut Griem
  • Grischa Huber
  • Ivan Desny
  • Peter Chatel
  • Marie Colbin
  • Margarita Calahorra
  • Lo van Hensbergen
  • Dietrich Mattausch
  • Antonio Skármeta

Stab

Regie Jeanine Meerapfel
Buch Jeanine Meerapfel, Grischa Huber, Michael Juncker
Kamera Michael Ballhaus
Montage Dagmar Hirtz
Musik Peer Raben
Ton Gunther Kortwich
Ausstattung Rainer Schaper
Kostüm Anna Spaghetti
Koproduzent*in Regina Ziegler

Zusatzinformationen

DCP: Ziegler Film, Berlin