Tambaku Chaakila Oob Ali

Tobacco Embers
Dieser Film dokumentiert eine der größten Arbeiter*innenbewegungen der damaligen Zeit – eine Initialzündung zur Bildung von Gewerkschaften in ganz Indien. Im Geiste der Mobilisierung linker Arbeiter*innen und der Frauenbewegung verbrachte das Yugantar-Kollektiv vier Monate mit Arbeiterinnen einer Tabakfabrik in Nipani, ließ sich von den ausbeuterischen Arbeitsbedingungen erzählen und diskutierte Strategien der gewerkschaftlichen Organisation. Die bis dahin undokumentierten Zustände im Inneren der Fabriken wurden zudem gefilmt. Das Team überließ es den Arbeiterinnen, was, wann und wie dokumentiert werden sollte und entwickelte auf Grundlage ihrer Erzählungen ein loses Skript. Yugantars Bekenntnis zur Komplexität politischer Freundschaft und Solidarität resultierte in einer damals wegweisenden Art des kollaborativen Filmemachens mit groß angelegten Re-Enactments und einem Voice-Over als vielstimmiges Zeugnis. Zum ersten Mal waren Frauen der indischen Arbeiter*innenklasse auf der Leinwand zu sehen, wie sie ihre Stimme gegen die Herrschenden erhoben. Ein kraftvolles Beispiel des feministischen Dritten Kinos – nun verfügbar, um sich ihm erneut zuzuwenden.
Indien 1982 Marathi 26’ Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Stab

Regie Yugantar
Kamera Navroze Contractor
Ton G.V. Somas Hekhar
Produzent*in Yugantar
Restaurierung Arsenal – Institut für Film und Videokunst

Produktion

Yugantar

Yugantar

Das Filmkollektiv Yugantar wurde 1980 von Deepa Dhanraj, Abha Bhaiya, Navroze Contractor und Meera Rao gegründet. Zwischen 1980 und 1983, in einer Zeit radikaler politischer Umbrüche in Indien, schuf Yungatar gemeinsam mit bereits existierenden oder sich formierenden Frauengruppen vier bahnbrechende Filme.

Filmografie

1981 Molkarin (Maid Servant); 25 Min. 1982 Tambaku Chaakila Oob Ali (Tobacco Ember); 25 Min. 1983 Idhi Katha Matramena (Is This Just a Story?); 25 Min. · Sudesha

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023