Von wegen ‚Schicksal‘
Is This Fate?
© Deutsche Kinemathek / Helga Reidemeister
Irene Rakowitz, 48, ist geschieden und Mutter von vier Kindern. Mit den beiden jüngsten lebt die berufsunfähige Sozialhilfeempfängerin im Märkischen Viertel Westberlins; ihr Ex-Mann, ehemals Bergarbeiter, wohnt im selben Hochhaus. Unter dem Eindruck studentischer Aktivitäten in ihrem Viertel hat sich Irene von ihm emanzipiert. Über seinen fortdauernden Einfluss auf die Kinder kommt es zu heftigem Streit; der Ton ist laut und ruppig. Die älteren Töchter verurteilen die Mutter als „Querläuferin“; der Tenor ist hasserfüllt. Rückhaltlos spricht Irene Rakowitz über die Gründe für den Zerfall ihrer Familie und meldet dabei auch eigene Ansprüche an … Helga Reidemeister war als Sozialarbeiterin im Märkischen Viertel tätig. Ihre parteiliche Darstellung einer Familienhölle, bei der sie die Konflikte eher zuspitzte als dämpfte, war 1982 nicht unumstritten. Heute fasziniert ihre ungeschminkte Darstellung alltäglicher Gewalterfahrungen als eine Art der filmischen Familientherapie. Für sie fand die Regisseurin hier die idealen Probanden: „Man muss sein Mundwerk ständig in Bewegung halten!“
Mit
- Irene Rakowitz und Familie
Stab
Regie | Helga Reidemeister |
Buch | Irene Rakowitz, Helga Reidemeister |
Kamera | Axel Brandt, Susanne Beyeler, Thomas Tanner |
Montage | Elisabeth Förster |
Ton | Katharina Geinitz |
Regieassistenz | Katharina Geinitz |
Mitarbeit | Regine Heuser, Helga Schnurre, Helma Sanders-Brahms |
Redaktion | Eckart Stein, Ursula Stein |
Zusatzinformationen
DCP: Deutsche Kinemathek, Berlin