Max mon amour

Margaret Jones, Ehefrau eines britischen Diplomaten in Paris, hütet ein Geheimnis. Sie hat ein Verhältnis – mit einem Schimpansen! Nachdem der Gatte die beiden in flagranti überrascht, schlägt er vor, Max in die Familie aufzunehmen. Während der kleine Sohn den neuen Mitbewohner begeistert begrüßt, quält seinen Vater die Frage, ob Max mit Margaret tatsächlich Geschlechtsverkehr hat. Aufschluss erhofft er sich von einer Prostituierten, die er für Max engagiert … Zehn Jahre nach seinem Skandalfilm Ai No Korīda (Im Reich der Sinne, Japan/Frankreich 1976) legte der japanische Regisseur Nagisa Oshima diese surreale Ehe- und Salonkomödie vor, die an die späten Filme Luis Buñuels anknüpft. Nicht von ungefähr: Das Skript stammt von Jean-Claude Carrière, der auch das Drehbuch zu Le charme discret de la bourgeoisie (Der diskrete Charme der Bourgeoisie, Frankreich/Italien/Spanien 1972) verfasste. Das Buch zu Max mon amour hielt Charlotte Rampling für „das beste, das ich gelesen habe“. Als distinguierte Diplomatengattin, die die Nähe des Animalischen sucht, erweiterte sie mit dieser Rolle ihr Repertoire der auf der Leinwand verkörperten geschlechtlichen Aberrationen um eine tierische Liebe.
von Nagisa Oshima
mit Charlotte Rampling, Anthony Higgins, Bernard-Pierre Donnadieu, Victoria Abril, Anne Marie Besse, Pierre Étaix, Bernard Haller, Fabrice Luchini, Milena Vukotic
Frankreich / USA 1986 Französisch, Englisch 97’ Farbe Altersfreigabe FSK 16

Mit

  • Charlotte Rampling
  • Anthony Higgins
  • Bernard-Pierre Donnadieu
  • Victoria Abril
  • Anne Marie Besse
  • Pierre Étaix
  • Bernard Haller
  • Fabrice Luchini
  • Milena Vukotic

Stab

Regie Nagisa Oshima
Buch Nagisa Oshima, Jean-Claude Carrière
Kamera Raoul Coutard
Montage Hélène Plemiannikov
Musik Michel Portal
Ton Jean-Philippe Le Roux
Szenenbild Pierre Guffroy
Kostüm Bernard Perris
Produzent*in Serge Silberman

Nagisa Oshima

Geboren 1932 in Kyoto, Japan. Nach einem Studium der Politikwissenschaft prägte Oshima als Vertreter der Japanese New Wave (Nūberu bāgu) maßgeblich das japanische Nachkriegskino. 1961 gründete er seine eigene Produktionsgesellschaft Sozosha. Sein Œuvre umfasst mehr als 20 Filme und mehr als 15 Fernsehproduktionen. Oshima starb 2013.

Filmografie

1959 Ai to kibo no machi (A Town of Love and Hope / Stadt der Liebe und Hoffnung); 62 Min. 1960 Seishun zankoku monogatari (Cruel Story of Youth / Nackte Jugend); 69 Min. · Nihon no yoru to kiri (Night and Fog in Japan / Nacht und Nebel über Japan); 107 Min. 1965 Etsuraku (Pleasures of the Flesh / Die Freuden des Fleisches); 104 Min. 1968 Koshikei (Death by Hanging / Tod durch Erhängen); 107 Min. · Kaette kita yopparai (Three Resurrected Drunkards / Rückkehr der drei Trunkenbolde); 80 Min. 1969 Shonen (Boy / Der Junge); 105 Min. 1970 Tokyo senso sengo hiwa: eiga de isho o nokoshita otoko no monogatari (The Battle of Tokyo, or the Story of the Young Man Who Left His Will on Film / Geheime Geschichten aus der Zeit nach dem Tokio-Krieg); 94 Min. 1976 Ai no corrida (In the Realm of the Senses / Im Reich der Sinne); 102 Min., Wettbewerb 1976, Retrospektive 1990 1978 Ai no borei (Empire of Passion / Im Reich der Leidenschaft); 105 Min. 1983 Senjo no meri kurisumasu (Merry Christmas, Mr. Lawrence / Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence); 123 Min. 1986 Makkusu mon amuru (Max mon amour); 97 Min., Hommage 2019

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020