Öndög

In der mongolischen Steppe wird eine nackte Frau ermordet aufgefunden. Über Nacht soll ein junger und unerfahrener Polizist den Tatort sichern. Da er mit den Gefahren vor Ort nicht vertraut ist, wird eine einheimische Hirtin abgestellt, ihn und die Leiche zu bewachen. Die resolut auftretende Mittdreißigerin weiß mit dem Gewehr umzugehen und Wölfe zu verscheuchen. Gegen die Kälte zündet sie ein Feuer an. Auch der Alkohol wärmt, und auf ihre Initiative hin kommen die beiden einander näher. Am nächsten Morgen werden sich ihre Wege wieder trennen.
Im Zentrum des Films steht eine starrsinnige Frau in menschenleerer Weite. Ihren fürsorglichen Nachbarn duldet die ansonsten autark lebende Hirtin, die von allen „Dinosaurier“ genannt wird, nur, wenn es Probleme mit ihrer Herde gibt. Alles was darüber hinausgeht, weist sie schroff ab. Für sich und ihre Zukunft hat sie einen ganz eigenen Plan, der mit der einsamen Landschaft und deren Mythen in Beziehung steht. Der Schauplatz ist mehr als nur Kulisse, er lässt seine eigene Wirklichkeit in die Fiktion einfließen. Die Geschichte voller komischer Momente und überraschender Wendungen greift in schöner Beiläufigkeit auch existenzielle Themen auf.
von Wang Quan'an
mit Dulamjav Enkhtaivan, Aorigeletu, Norovsambuu Batmunkh, Gangtemuer Arild
Mongolei 2019 Mongolisch 100’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Dulamjav Enkhtaivan (Hirtin)
  • Aorigeletu (Hirte)
  • Norovsambuu Batmunkh (Junger Polizist)
  • Gangtemuer Arild (Polizeichef)

Stab

Regie, Buch Wang Quan'an
Kamera Aymerick Pilarski
Montage Yang Wenjian
Sound Design Wang Changrui
Ton Wang Xuliang
Production Design Bater
Kostüm Wurichaihu
Maske Qiqige Zhalan
Casting Baode
Regieassistenz Byambatsogt Dashnyam
Production Manager Yuan Hui
Produzent*in Wang Quan'an
Ausführende*r Produzent*in Byambatsogt Dashnyam

Produktion

New Theatre Union

Wang Quan’an

Der chinesische Drehbuchautor und Regisseur schloss 1991 sein Studium an der Beijing Film Academy ab. Mit seinem Debütfilm, Yue Shi, war er 2002 Gast im Forum der Berlinale, zwei Jahre später lief Jingzhe im Panorama. 2007 erhielt er für seinen dritten Spielfilm, Tu ya de hun shi, den Goldenen Bären für den Besten Film. Sein Drama Tuan Yuan war 2010 Eröffnungsfilm der Berlinale und gewann den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch. Mit Bai lu yuan wurde er 2012 erneut in den Wettbewerb eingeladen. 2017 war er Mitglied der Wettbewerbs-Jury.

Filmografie

1999 Yue shi (Lunar Eclipse) 2004 Jingzhe (The Story of Ermei) 2007 Tu ya de hun shi (Tuya's Marriage) 2009 Fang zhi gu niang (Weaving Girl) 2010 Tuan yuan (Apart Together) 2012 Bai lu yuan (White Deer Plain) 2019 Öndög

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019