Das Mädchen aus dem Fahrstuhl

The Girl in the Lift
Frank, Schüler der 10. Klasse, verliebt sich in seine Mitschülerin Regine. Sein Vater ist ein in der DDR gut vernetzter Betriebsdirektor, ihre Mutter ist alleinerziehend mit vier Kindern. Regine möchte Kindergärtnerin werden, aber ihre Zensuren sind schlecht und sie darf sich nicht an der Fachschule bewerben. Frank engagiert sich für sie, sucht das offene Gespräch über die starren Vorschriften. Doch seine Kritik wird im Keim erstickt. Als er opponiert, setzt auch gegen ihn der Druck des Staates ein. Er spürt die Anpassung um sich herum, den Egoismus, das Desinteresse an Veränderung. Wird er stark bleiben? Herrmann Zschoche, der mit der Berlinale Kamera geehrt wird, knüpfte in seinem letzten DEFA-Film an zwei seiner bedeutendsten Arbeiten an, den Verbotsfilm Karla (1966/1990) und Insel der Schwäne (1983). Alle drei sind Plädoyers für Mut und Zivilcourage in Zeiten mangelnder Demokratie. Entstanden zwischen Dezember 1989 und Juni 1990, gehört Das Mädchen aus dem Fahrstuhl zu den unbekannten Werken des Regisseurs. Ein historischer Film über die jüngste Vergangenheit, der im Kinoangebot des frisch vereinten Landes versank und bis heute kein einziges Mal im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
von Herrmann Zschoche
mit Barbara Sommer, Rolf Lukoschek, Henry Schröder, Diane Damerau, Stefanie Wegener, Alexandra Falkner, Thomas Grimm, Oliver Fischer, Matthias Hühne, Wolfgang Ullrich, Christian Anders, Michelle Herrmann, Philipp Tietz, Frieder Uhlmann, Jan Opoczynski
Deutsche Demokratische Republik 1990 Deutsch 95’ Farbe Altersfreigabe FSK 0

Mit

  • Barbara Sommer (Regine)
  • Rolf Lukoschek (Frank)
  • Henry Schröder (Mischa)
  • Diane Damerau (Sybille)
  • Stefanie Wegener (Elke)
  • Alexandra Falkner (Karin)
  • Thomas Grimm (Peter)
  • Oliver Fischer (Schulz)
  • Matthias Hühne (Taubner)
  • Wolfgang Ullrich (Sven)
  • Christian Anders (Jörn)
  • Michelle Herrmann (Gabi)
  • Philipp Tietz (Klaus)
  • Frieder Uhlmann (Enrico)
  • Jan Opoczynski (Matthias)

Stab

Regie Herrmann Zschoche
Drehbuch Gabriele Herzog nach ihrer gleichnamigen Erzählung
Dramaturgie Hasso Hartmann
Kamera Dieter Chill
Kameraassistenz Peter Bernhardt, Waltraut Pathenheimer
Montage Monika Schindler
Musik Johannes Schlecht
Ton Günter Witt, Wolfgang Grossmann
Szenenbild Marlene Willmann
Kostüm Inken Gusner
Maske Kurt Adler, Deli Köthke
Regieassistenz Cornelia Grasme, Alexander Zschiedrich
Postproduktionsleitung Ralph Retzlaff

Weltvertrieb

Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Produktion

DEFA-Studio für Spielfilme

Herrmann Zschoche

Geboren 1934 in Dresden. Er begann seine berufliche Laufbahn als Assistent und Kameramann beim Fernsehfunk der DDR. 1959 Diplom im Fach Regie an der heutigen Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, danach wurde er Regieassistent im DEFA-Spielfimstudio. Seine erste eigenständige Regiearbeit, Das Märchenschloss, beendete er 1961. Der Film Karla von 1965 wurde verboten und konnte erst 1990 öffentlich gezeigt werden. Er arbeitete häufig mit den Autor*innen Ulrich Plenzdorf und Christa Kožik zusammen. 2019 wurde Zschoche mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet.

Filmografie (Auswahl)

1961 Die Igelfreundschaft; Uprchlik · Das Märchenschloß (The Fairy Tale Castle) 1962 Das Stacheltier - Man lernt nie aus 1963 Lütt Matten und die weiße Muschel (Little Matten and the White Shell) 1964 Engel im Fegefeuer 1965 Karla (Carla) 1967 Leben zu zweit 1969 Weite Straßen - stille Liebe (Long Roads - Secret Love) 1972 Eolomea 1974 Liebe mit 16 1975 Philipp, der Kleine (Philipp the Small) 1977 Feuer unter Deck (Fire Below Deck) · Sieben Sommersprossen (Seven Freckles) 1979 Glück im Hinterhaus (Happiness in the Backyard) 1980 Und nächstes Jahr am Balaton (Next Year at Lake Balaton) 1981 Bürgschaft für ein Jahr (On Probation) 1982 Insel der Schwäne (Swan Island); 1984 Hälfte des Lebens (A Half of Life) 1987 Die Alleinseglerin (The Solo Sailer) 1988 Grüne Hochzeit 1990 Das Mädchen aus dem Fahrstuhl (The Girl in the Lift)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2024