2019 | Kulinarisches Kino
A Taste for Balance
„Am schönsten ist das Gleichgewicht, kurz bevor's zusammenbricht“, stellten die bildenden Künstler Fischli/Weiss fest. Sie bauten Installationen, in denen alltägliche Gegenstände ähnlich wie bei einer Dominokette aberwitzige Kettenreaktionen vollführen.
Atomare Kettenreaktionen bleiben eine der größten Bedrohungen der Menschheit und das absurde „Gleichgewicht des Schreckens“, die Hochrüstung der Supermächte, sollte im vergangenen Jahrhundert den Frieden sichern.
In diesem Jahrhundert wird uns bewusst, dass der Klimawandel eine globale Bedrohung ist, die noch schwieriger zu beherrschen ist als die militärische, denn das Klima wird nicht nur durch menschliche Faktoren bestimmt. Wir sind in der Situation eines Jongleurs im auffrischenden Wind, der nichts sehnlicher wünscht als Gleichgewicht und Stabilität.
Eine der Hauptursachen der Klimaveränderung sind Aktivitäten, die etwas mit Ernährung zu tun haben, Abholzung der Regenwälder, Monokulturen, Massentierhaltung, globale Transporte, die Liste ist lang.
Das Ungleichgewicht ist sichtbar in Menschen mit Übergewicht oder Untergewicht. Es spiegelt sich in der Verteilung des Reichtums zwischen Nord und Süd oder Männern und Frauen. Ist das Gleichgewicht kurz vor dem Zusammenbruch?
Die Küche ist ein Ort, in dem es immer um Ausgewogenheit geht, denn hier wird permanent gewogen, sei es aufs Gramm genau oder aus dem Bauch heraus mit Gefühl. Es gibt kein anderes Ziel beim Kochen, als sich selbst und andere satt, zufrieden und glücklich zu machen. Zum Glück ist das Essen ein Fest der Sinne und zugleich eine sinnvolle Tätigkeit – sowohl beim Zubereiten als auch beim Speisen. Das zeigt sich in allen Filmen des 13. Kulinarischen Kinos, und deshalb heißt das Motto 2019 „A Taste for Balance“.
Mastercard ist exklusiver Partner des Kulinarischen Kinos.