Paris, 1830: Im Quartier Latin haust eine Gruppe armer, befreundeter Künstler. Rodolphe, der Stückeschreiber unter ihnen, verliebt sich in die noch ärmere Nachbarin, die Stickerin Mimi. Eifersüchtig verfolgt er, wie der wohlhabende Vicomte Paul um sie wirbt. Bei einem Osterpicknick gestehen Rodolphe und Mimi einander ihre Liebe und Rodolphe, von Mimi inspiriert, schreibt endlich ein Theaterstück. Dass der Verleger seiner Brotartikel ihn inzwischen rausgeschmissen hat, verschweigt ihm die kränkelnde Mimi. Stattdessen arbeitet sie auch nachts, um für ihn mit zu verdienen, und bittet den Vicomte, Rodolphe an ein Theater zu vermitteln. Dieser jedoch wird in seiner Eifersucht zum Rasenden … Ein Opernstoff als stummes Melodram, das seine Definition („Drama mit Musik“) dennoch beim Wort nimmt: La Bohème lässt keine Gelegenheit aus, die Protagonisten singen, musizieren, tanzen zu lassen. Bis hin zu jener tragischen Kadenz, in der Lillian Gish Mimis Passion virtuos zur Vollendung bringt und für deren lebensnahe Wiedergabe sie in einer Tuberkuloseklinik recherchiert hatte. King Vidor, 1953: „Im Kino hat es niemals eine hingebungsvollere Künstlerin gegeben als Lillian Gish.“
von King Vidor
mit Lillian Gish, John Gilbert, Renée Adorée, George Hassell, Roy D’Arcy, Edward Everett Horton, Karl Dane, Frank Currier, Mathilde Comont, Gino Corrado
USA 1926 englische Zwischentitel 93’ Schwarz-Weiß

Mit

  • Lillian Gish
  • John Gilbert
  • Renée Adorée
  • George Hassell
  • Roy D’Arcy
  • Edward Everett Horton
  • Karl Dane
  • Frank Currier
  • Mathilde Comont
  • Gino Corrado

Stab

Regie King Vidor
Buch Fred De Gresac
Story Henri Murger Scènes de la vie de Bohème (1847–49)
Kamera Hendrik Sartov
Montage Hugh Wynn
Ausstattung Cedric Gibbons, A. Arnold Gillespie
Kostüm Romain de Tirtoff-Erté
Produzent*in Irving Thalberg

Produktion

Metro-Goldwyn-Mayer Corp. (Loew’s, Inc.) (King Vidor’s production)

Zusatzinformationen

Kopie: 35mm print courtesy of the Packard Humanities Institute, Santa Clarita, CA

King Vidor

King Vidor wurde 1894 in Galveston, Texas geboren und starb 1982 in Paso Robles, Kalifornien. Ab 1913 Arbeit im lokalen Nickelodeon als Filmvorführer; als Jugendlicher erste Aktualitätenfilme; 1919 erster abendfüllender Spielfilm. 1925 Durchbruch mit dem pazifistischen Kriegsfilm The Big Parade. Vidor wird zum erfolgreichen Stummfilmregisseur mit humanistischer Vision und bleibt seinem Interesse an sozialen Fragen und technischer Innovation beim Wechsel zum Tonfilm treu. Bis 1959 dreht er 54 Spielfilme verschiedenster Genres: Western, Melodrama, Kostümfilm, Komödie und sogar einen Antikfilm.

Filmografie (Auswahl)

1919 The Turn in the Road; Lost film 1925 The Big Parade (Die große Parade) 1928 The Crowd (Ein Mensch der Masse) 1929 Hallelujah 1934 Our Daily Bread (Der letzte Alarm) 1938 The Citadel 1940 Northwest Passage (Nordwest-Passage) 1947 Duel in the Sun (Duell in der Sonne) 1949 The Fountainhead (Ein Mann wie Sprengstoff) 1956 War and Peace (Krieg und Frieden) 1959 Solomon and Sheba (Salomon und die Königin von Saba)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020