Jogos Dirigidos

Directed Games
Jogos Dirigidos kreiert ein Spracherlebnis. Unter den circa 900 Einwohner*innen der Gemeinde Várzea Queimada im Hinterland des Staates Piauí im Nordosten Brasiliens findet sich eine vergleichsweise hohe Anzahl an gehörlosen Menschen. Nicht nur der Zugang zu Wasser und öffentlichen Investitionen ist hier knapp, sondern auch der Zugang zum Erlernen der offiziellen brasilianischen Gebärdensprache Libras. Angesichts dieser Einschränkungen hat die Gehörlosengemeinschaft von Várzea Queimada eine eigene Sprache geschaffen.
Der Film zeigt eine Gruppe von achtzehn lokalen Charakteren – Männer und Frauen – bei Körper- und Sprachübungen sowie spontanen Vorträgen auf einer improvisierten Außenbühne. Die meisten der Erzählungen, viele davon nicht übersetzt, werden Satz für Satz gezeigt. Dabei werden die einzelnen Gesten mit Wörtern verknüpft und so das Lexikon der Gebärden Várzea Queimadas systematisiert, als stünde man vor einem Lehrvideo, das eine neue Sprache lehrt, losgelöst von ihrem Universum und ihren eigenen Fragen.
von Jonathas de Andrade
mit Celina Barbosa de Carvalho, Claudiana Barbosa de Carvalho, Denilson de Carvalho, Elizabete Isabel da Cruz Barbosa, Francisco Antonio da Silva, Gildeto Silva Batista, Irene Joana da Silva, Laise de Araujo Barros, Manoel Franscisco de Carvalho, Reginaldo Joao Barbosa
Brasilien 2019 Portugiesisch 26’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Celina Barbosa de Carvalho
  • Claudiana Barbosa de Carvalho
  • Denilson de Carvalho
  • Elizabete Isabel da Cruz Barbosa
  • Francisco Antonio da Silva
  • Gildeto Silva Batista
  • Irene Joana da Silva
  • Laise de Araujo Barros
  • Manoel Franscisco de Carvalho
  • Reginaldo Joao Barbosa

Stab

Regie, Buch Jonathas de Andrade
Kamera Ivo Lopes
Montage Tita, Fábio Costa Menezes
Musik Homero Basilio
Sound Design Mauricio D'Orey
Ton Rafael Travassos
Production Design Priscila Gonzaga
Production Manager Vanessa Barbosa
Produzent*in Jonathas de Andrade
In Auftrag gegeben von Museum of Contemporary Art Chicago

Produktion

Jonathas de Andrade

Jonathas de Andrade

Jonathas de Andrade, geboren 1982 in Maceió, Brasilien, lebt und arbeitet in Recife. Mit Fotografie, Installation und Video untersucht er Geschichte und kollektives Gedächtnis und bedient sich Strategien, die Fiktion und Realität vermischen. Er sammelt und katalogisiert Architektur, Bilder, Texte und Lebensgeschichten und komponiert eine persönliche Erzählung der Vergangenheit. Seine Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Kunstinstitutionen gezeigt.

Filmografie

2010 4000 disparos (4000 shots); 60 Min. · Pacifico; 12 Min. 2014 O Levante (The Uprising); 8 Min. 2016 O caseiro (The Housekeeper); 12 Min. · O peixe (The Fish); 37 Min. 2017 Voyeristico (Voyeuristic); 4 Min. 2019 Jogos Dirigidos (Directed Games); 26 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020