O.K.

Ostern 1966. Es herrscht Waffenruhe. Ein paar GIs heben Schützengräben aus, spielen Watten, sprechen breiten bayerischen Dialekt und mobben sich gegenseitig. Der von Rob Houwer produzierte und von Michael Verhoeven inszenierte Spielfilm O.K. verlegt den Vietnamkrieg in den Bayerischen Wald, lässt die Kamera freidrehen und rahmt den Plot mit Verfremdungseffekten: Man schaut den Schauspieler*innen zu, wie sie in ihre Rollen hinein- und aus ihnen hinausschlüpfen. Als Eva Mattes in der Rolle Phan Ti Maos an dem gerodeten Waldstück vorbeiradelt, kommen die Soldaten auf eine brutale Idee. Was dann geschieht, lehnt sich an ein tatsächlich verübtes Kriegsverbrechen an. 1970 bot der Film den Anlass für einen Eklat. Der Jurypräsident George Stevens und die meisten der Juror*innen fanden O.K. antiamerikanisch und verlangten, dass der Film aus dem Wettbewerb entfernt werde. Die anschließende Kontroverse sprengte das Festival. Die Preise blieben im Schrank. 1971 kam es zu einem Neuanfang, als das Internationale Forum des Jungen Films gegründet wurde. Wir präsentieren die Erstaufführung der vom Filmmuseum München digitalisierten Fassung.
von Michael Verhoeven
mit Friedrich von Thun, Hartmut Becker, Wolfgang Fischer, Ewald Prechtl, Michael Verhoeven, Eva Mattes, Gustl Bayrhammer, Rolf Castell, Rolf Zacher, Peter Brandt
Bundesrepublik Deutschland 1970 Deutsch 76’ Schwarz-Weiß

Mit

  • Friedrich von Thun
  • Hartmut Becker
  • Wolfgang Fischer
  • Ewald Prechtl
  • Michael Verhoeven
  • Eva Mattes
  • Gustl Bayrhammer
  • Rolf Castell
  • Rolf Zacher
  • Peter Brandt

Stab

Regie, Buch Michael Verhoeven
Kamera Igor Luther
Montage Monika Pfefferle
Musik Improved Sound, Ltd.
Ton Haymo Henry Heyder
Maske Karl Schuster
Regieassistenz Maxie Brandt
Production Manager Walter Saxer
Produzent*in Rob Houwer
Ausführende*r Produzent*in Jürgen Dohme

Weltvertrieb

Edison Filmgesellschaft mbH

Produktion

Rob Houwer Film GmbH & CoKG

Michael Verhoeven

Geboren 1938 in Berlin. Er absolvierte ein Medizinstudium, parallel war er auch als Schauspieler tätig. Aufgrund eines Eklats um seinen Wettbewerbsbeitrag O.K. trat die Jury der Berlinale im Verlauf des Festivals zurück, das daraufhin vorzeitig abgebrochen wurde. Sein Œuvre umfasst mehr als 50 Film- und Fernsehproduktionen.

Filmografie

1967 Paarungen; 83 Min. 1969 Tische; 10 Min. 1970 Der Bettenstudent oder: Was mach' ich mit den Mädchen?; 83 Min. 1973 Ein unheimlich starker Abgang; 86 Min. 1976 MitGift; 110 Min. 1980 Sonntagskinder; 100 Min. 1982 Die weiße Rose; 123 Min. 1986 Killing Cars; 104 Min. 1988 Semmelweis Ignaz – Arzt der Frauen; 117 Min. 1989 Das schreckliche Mädchen (The Nasty Girl); 92 Min., Wettbewerb 1990 1990 Schlaraffenland; 105 Min. 1995 Mutters Courage (My Mother's Courage); 92 Min., Wettbewerb (außer Konkurrenz) 1996 2006 Der unbekannte Soldat; 102 Min. 2008 Menschliches Versagen; 91 Min. 2012 Die zweite Hinrichtung – Amerika und die Todesstrafe; 90 Min. 2014 Glückskind; 89 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020