Miguel’s War

In diesem inhaltlich wie formal vielschichtigen Porträt stellt sich ein schwuler Mann den Geistern seiner Vergangenheit und geht versteckten Sehnsüchten, unerfüllter Liebe und quälenden Schuldgefühlen auf die Spur. Miguel wurde 1963 als Sohn eines konservativ-katholischen libanesischen Vaters und einer autoritären Mutter aus einer wohlhabenden syrischen Familie geboren. Vielfältige Konflikte um seine nationale, religiöse und sexuelle Identität trieben ihn mit Anfang 20 zur Flucht nach Spanien. Im Madrid der Post-Franco-Zeit lebte er offen schwul, sein Alltag glich einer fortwährenden Almodóvar’schen Orgie voller Exzesse und sexueller Tabubrüche. Darauf folgten Absturz und Neuanfang. 37 Jahre nach seiner Flucht vor Krieg und Repression reist Miguel in den Libanon. In einer Mischung aus Reenactments, Animation, selbstreflexiven Interviews und Archivmaterial sezieren Filmende und Gefilmter gemeinsam alte Traumata und emotionale Verletzungen und untersuchen Möglichkeiten einer Katharsis durch eine bis an die Grenzen gehende Selbstkonfrontation.
von Eliane Raheb
mit Miguel Jleilaty, Ruben Cardoso, Maria Zabala Peña, Hashem Adnan, Majdi Machmouchi, Maya Yammine, François Nour
Libanon / Deutschland / Spanien 2021 Arabisch, Spanisch, Englisch, Französisch 128’ Farbe Dokumentarische Form

Teil des Berlinale Summer Special

Mit

  • Miguel Jleilaty (Miguel)
  • Ruben Cardoso (Ruben )
  • Maria Zabala Peña (Maria)
  • Hashem Adnan (Kämpfer 1)
  • Majdi Machmouchi (Kämpfer 2)
  • Maya Yammine (Mutter)
  • François Nour (der junge Michel)

Stab

Regie, Buch Eliane Raheb
Kamera Bassem Fayad
Animation Fadi El Samra
Montage Eliane Raheb
Musik Mazen Kerbaje
Sound Design Victor Bresse
Ton Shadi Roukoz
Production Design Nader Moussali
Kostüm Anthony Chidiac
Regieassistenz Nadim Hobeika
Casting Reine Farah
Herstellungsleitung Nermine Haddad, Marta Del Vigo
Produzent*in Eliane Raheb
Ausführende*r Produzent*in Elaine Raheb
Koproduzent*innen Margot Haiböck, Lissi Muschol, Felipe Lage Coro
Koproduktion Kabinett-film Berlin
Zeitun films A Corūna

Eliane Raheb

Ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm Sleepless Nights wurde auf dem San Sebastian Film Festival uraufgeführt und lief anschließend weltweit auf mehr als 60 Festivals. Auch ihr zweiter Langfilm, Those Who Remain, wurde auf Festivals gezeigt und ausgezeichnet. Sie ist zweimalige DAAD-Stipendiatin und Gründungsmitglied des Vereins Beirut DC, der sich für das arabische Kino einsetzt.

Filmografie

2002 Karib baiid (So Near yet so Far); mittellanger Dokumentarfilm 2003 Intihar (Suicide); Kurz-Dokumentarfilm 2008 Hayda Lubnan (This is Lebanon); mittellanger Dokumentarfilm 2013 Layali Bala Noom (Sleepless Nights); Dokumentarfilm 2016 Mayyel ya ghzayyel (Those Who Remain); Dokumentarfilm 2021 Miguel’s War; Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021